Stechmücken,
Gelsen, Moskitos, Culicidae, Familie der Mücken mit 3 000 Arten (in Mitteleuropa 110), zarte, schlanke, langbeinige Tiere von 3 bis 15 mm Länge; der Stechrüssel ist gut entwickelt, aber nicht alle Arten sind Blutsauger. Nur die Weibchen saugen Blut, um damit ihre Eier zur Reife zu bringen; die Männchen nehmen Nektar und Wasser auf. Die Wirtstiere der Blut saugenden Arten sind meist Warmblüter (Vögel, Säugetiere), in etwa 15 % der Fälle auch Lurche und Kriechtiere, nach neueren Erkenntnissen auch Raupen und andere Insektenlarven. Die meisten Stechmücken sind dämmerungs- oder nachtaktiv. Der Geschlechtsunterschied bei den Fühlern ist auffallend: Die Fühlerglieder der Weibchen sind kurz und schwach, die der Männchen dagegen lang und stark behaart, büschelig, wobei die Haare in Wirteln stehen. Die Fühlerbehaarung steht im Zusammenhang mit der Regelung der Fluggeschwindigkeit, bei den Männchen noch zusätzlich zur Wahrnehmung des anlockend wirkenden Flugtons der Weibchen. Die Larven entwickeln sich im Wasser, oft in stehenden Gewässern, selbst in sehr kleinen Wasseransammlungen (Baumhöhlungen, Konservendosen, Regenpfützen), auch Jauchegruben und die Flüssigkeit der Kannenpflanzen dienen bestimmten Arten als Brutgewässer. Als Nahrung nehmen die meisten Larven Kleinplankton und Detritusteilchen auf, die mit behaarten Pinselorganen an der Oberlippe in rascher Schlagfolge vor die Mundöffnung gestrudelt werden. Die Eier werden teils einzeln, teils in arttypischen Gelegen auf die Wasseroberfläche oder dicht darunter auf ein Substrat oder im feuchten Boden von Überschwemmungsgelände in Flussnähe abgelegt. Zu großen Mückenplagen für Mensch und Tier kommt es v. a. im hohen Norden und in den Tropen. In mitteleuropäischen Flussauen leben die Wiesenstechmücken (Rheinschnaken, Aedes sticticus, Aedes vexans); in Gartenteichen und Regentonnen entwickeln sich die Hausmücken (Culex pipiens, Culiseta annulata), die nachts in die Wohnungen einfliegen. Viele Stechmücken sind Überträger von Krankheitserregern, so die Malariamücken und die Gelbfiebermücke; andere Stechmücken übertragen Wurmerkrankungen (z. B. Filariosen), die Myxomatose oder die Vogelmalaria.
Universal-Lexikon. 2012.