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Silicone
I
Silicone
 
[zu Silicium], Singular Silicon das, -s, Silikone, Polymere und Oligomere, die sich aus Silicium-Sauerstoff-Ketten mit organischen Resten an den Siliciumatomen aufbauen (Polyorganosiloxane). Die Struktureinheiten der Silicone können je nach Anzahl der Si-Ost-Bindungen mono-, di-, tri- oder tetrafunktionell sein. Siliconöle sind lineare oder zyklische Silicone, die durch Hydrolyse (oder durch Reaktion mit Methanol) aus Diorganodichlorsilanen (z. B. Dichlordimethylsilan) hergestellt werden, z. B.
 
Die Hydrolyseprodukte können durch Polykondensation oder Polymerisation (bei zyklischen Verbindungen) in Gegenwart saurer oder basischer Katalysatoren zu längerkettigen Polymeren mit höherer Viskosität verknüpft werden.
 
Siliconöle zeichnen sich durch niedrigen Pourpoint, geringe Temperaturabhängigkeit der Viskosität und niedrige Oberflächenspannung aus. Sie dienen als Antischaummittel, Trennmittel in der Kunststoffindustrie, Hydraulikflüssigkeiten, Wärmeträgeröle, Kühlflüssigkeiten sowie als Autopolituren u. a. Da Silicone in der Regel als physiologisch verträglich gelten, werden sie auch im gewerblichen Hautschutz, in der kosmetischen Hautpflege und in der Medizin verwendet. In der plastischen Chirurgie wird Silicon z. B. bei Brustimplantaten eingesetzt. Silicon kann wie jeder andere körperfremde Stoff als Implantat im Körper Nebenwirkungen hervorrufen. In Verbindung mit dem Medizinproduktegesetz wurden die rechtlich vorgeschriebenen Anforderungen an die Verträglichkeit von Siliconprodukten mit dem Ziel eines hohen Sicherheitsniveaus konkretisiert. Dies betrifft auch die Indikationsstellung sowie die Arzt- und Patienteninformation. Silicongummi entsteht durch weitmaschige Vernetzung von Siliconkautschuk (Synthesekautschuk). Siliconharze enthalten hohe Anteile an tri- oder tetrafunktionellen Struktureinheiten, zum Teil auch Polyesteranteile (Siliconkombinationsharze), die bei hohen Temperaturen vernetzen und damit das Härten des Harzes bewirken. Sie zeichnen sich durch hohe Wärme- und Wetterbeständigkeit aus und werden für Lacke (z. B. für wärmebeanspruchte Industriegüter und im Bautenschutz) und Isolierharze in der Elektrotechnik verwendet.
II
Silicone
 
[engl.], Silikon.

Universal-Lexikon. 2012.