Akademik

Shepard
Shepard
 
['ʃepəd],
 
 1) Sam, eigentlich Samuel S. Rogers ['rɔdʒəz], amerikanischer Schriftsteller und Schauspieler, * Fort Sheridan (Illinois) 5. 11. 1943; gilt als einer der produktivsten und originellsten jüngeren amerikanischen Dramatiker; auch Schauspieler (z. B. in den Filmen »Der Stoff, aus dem die Helden sind«, 1983; »Homo faber«, 1991; »Die Akte«, 1993; »The Only Thrill«, 1997). Seine experimentellen Theaterstücke greifen Elemente einer mythisierten amerikanischen Vergangenheit, der das Bewusstsein steuernden Massenmedien sowie amerikanischer Alltagskultur auf und verbinden sie zu einer fiktionalen Welt, deren Personen aufgrund moralischer Orientierungslosigkeit und zerstörter menschlicher Beziehungen unerfüllbaren und pervertierten Sehnsüchten, Gewalt und neurotischen Zwängen ausgeliefert sind. Mit seinen Stücken »Curse of the starving class« (1976; deutsch »Fluch der verhungernden Klasse«), »Buried child« (1979; deutsch »Vergrabenes Kind«) und »True West« (1981; deutsch »Goldener Westen«) schuf Shepard eine Familientrilogie in der Tradition E. O'Neills; er verfasste auch Drehbücher (u. a. zu M. Antonionis »Zabriskie Point«, 1965, und W. Wenders' »Paris, Texas«, 1984), Erzählungen und Gedichte (»Hawk moon«, 1973; deutsch »Habichtsmond«).
 
Weitere Werke: Theaterstücke: Operation sidewinder (1970); Mad dog blues and other plays (1972); The unseen hand and other plays (1972); The tooth of crime (1974); Angel City and other plays (1976); Fool for love (1983; deutsch Liebestoll); A lie of the mind (1986; deutsch Lügengespinst).
 
Erzählungen: Cruising paradise (1996; deutsch Spencer Tracy ist nicht tot).
 
Berichte: Rolling Thunder logbook (1977; deutsch Das Rolling-Thunder-logbook. Mit Bob Dylan auf Tournee); Motel chronicles (1982; deutsch).
 
Literatur:
 
L. Hart: S. S.'s metaphysical stages (Westport, Conn., 1987);
 
S. S. A casebook, hg. v. K. King (New York 1988);
 U. Adolphs: Die Tyrannei der Bilder. S. S.s Dramen (1990).
 
 2) Thomas, amerikanischer protestantischer Theologe und Schriftsteller, * Towcester (bei Northampton, England) 5. 11. 1605, ✝ Newton (heute zu Cambridge, Massachusetts) 25. 8. 1649; war ab 1627 puritanischer Geistlicher. 1635 emigrierte Shepard nach Neuengland, wo er einer der maßgeblichen Organisatoren des kirchlichen Lebens war und die Harvard University mitbegründete. Shepards Schriften (»The sincere convert«, 1640) und Predigten (»The parable of the ten virgins opened and applied«, herausgegeben 1660) sowie seine Autobiographie (zuletzt herausgegeben 1972 unter dem Titel »God's plot. ..«) sind wichtige Quellen zur Geschichte der frühen nordamerikanischen Theologie und der (von Shepard mit initiierten) Mission unter den Indianern.
 
Ausgabe: The works, herausgegeben von J. A. Albro, 3 Bände (1853, Nachdruck 1967).
 
Literatur:
 
A. Whyte: T. S. Pilgrim father and founder of Harvard (London 1909);
 Perry Miller: Errand into the wilderness (Neuausg. Cambridge, Mass., 1981).

Universal-Lexikon. 2012.