Shenyang
[ʃɛnjaȖ], Schenjang, früher Shengking [ʃ-], Fengtien, Mụkden, Hauptstadt der Provinz Liaoning, im Nordosten Chinas, im Süden der mandschurischen Ebene, am rechten Ufer des Hun He (Nebenfluss des Liao He), 6,70 Mio. Einwohner; bedeutendstes nordostchinesisches Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturzentrum mit Liaoning-Universität, Nordostchinesische TU, Hochschulen für Energie, Finanzen und Ökonomie, Medizin, Musik und Kunst, Nordostmuseum, Nordmausoleum sowie mehreren Bibliotheken und Theatern. Auf der Grundlage naher Kohle- und Erzvorkommen entwickelte sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts unter japanischem Einfluss eine vielseitige Industrie, die nach 1950 bedeutend ausgebaut wurde. Hauptindustriezweig ist der Maschinenbau (besonders Werkzeugmaschinen); daneben Lokomotiv-, Traktoren-, Waggon- und Flugzeugbau, Buntmetallerzverhüttung, elektrotechnische und elektronische, chemische und pharmazeutische, Nahrungsmittel-, Textil-, Leder-, Papier- und Glasindustrie; zweitgrößter (nach Peking) Bahnknotenpunkt Chinas, Flusshafen, Flughafen; U-Bahn im Aufbau.
Die Palastanlage (Gugong) ist der Verbotenen Stadt in Peking ähnlich (17. und 18. Jahrhundert); zwei Palasthallen dienen heute zum Teil als Museum. Im Norden der Stadt das Kaisergrab (Beiling), das für den Begründer der Qingdynastie, Abahai (✝ 1643), angelegt wurde, eine axiale Anlage mit Ehrenpforten und von Tierskulpturen flankierter Allee, »viereckiger Stadt«, Turmbauten und Grabhügel; heute zu einem großen öffentlichen Park mit Seen und Pavillons erweitert.
Shenyang war Hauptstadt der Qingdynastie (Mandschukaiser), bevor diese das chinesische Reich eroberte. Auch nach Verlegung der Regierungszentrale nach Peking (1644) behielt Shenyang, seit 1658 Provinzhauptstadt, seine Bedeutung als alte Kaiserstadt. 1901-11 war es Sitz des Vizekönigs der mandschurischen Provinzen. 1931 übernahmen die Japaner die Macht (bis 1945).
Universal-Lexikon. 2012.