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seelische Gesundheit
seelische Gesundheit,
 
psychische Gesundheit, subjektives Wohlbefinden bei gleichzeitigem Fehlen objektivierbarer Krankheitssymptome, d. h. Freisein von psychischen Störungen (Gesundheit). In der psychiatrischen Epidemiologie und Dokumentation wird derjenige als seelisch gesund bezeichnet, der nicht in psychiatrischer Behandlung ist beziehungsweise nach Psychiaterurteil als nicht behandlungsbedürftig erscheint oder in sorgfältig konstruierten Fragebögen und Skalen bestimmte Störungsanzeichen nicht aufweist. Psychiaterurteile stimmen jedoch nicht immer überein und reflektieren darüber hinaus nicht selten schichtspezifischen oder ausbildungsspezifischen Normen. In der Psychotherapie spielen daneben weltanschauliche und berufliche Orientierung des Therapeuten, die soziale Umwelt des Klienten und der gesellschaftlichen Rahmen, in dem sich Klient und Therapeut bewegen, eine Rolle. Dementsprechend werden relative Freiheit von inneren oder äußeren Zwängen und Konflikten, Selbstbestimmung, befriedigende soziale und sexuelle Kontakte, Leistungsmotivation u. a. als Elemente seelischer Gesundheit aufgefasst. Trotz der Allgemeinheit und damit Unbestimmtheit der Definition ist seelische Gesundheit ein vielschichtiger und keineswegs nur individuell zu verstehender Begriff.

Universal-Lexikon. 2012.