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Schweizerische Volkspartei
Schweizerische Volkspartei,
 
Abkürzung SVP, politische Partei der Schweiz, gegründet 1971; konservativ-liberale (historisch gesehen v. a. bäuerlich-mittelständische) Orientierung, bekennt sich zu einer »sozial verpflichteten freien Marktwirtschaft«, vertritt das Prinzip der bewaffneten Neutralität und lehnt den EU-Beitritt ab. Basis der Parteiorganisation sind die Kantonalparteien, die ihre Vertreter in die Delegiertenversammlung als höchstes Organ der Bundespartei entsenden. - Nach dem Ersten Weltkrieg bildeten sich bäuerliche Kantonalparteien v. a. als Abspaltungen vom Freisinn. Am 28. 9. 1918 gründete Rudolf Minger (* 1881, ✝ 1955) im Kanton Bern die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (Abkürzung BGB); 1936 organisierten sich unter diesem Namen die verschiedenen Bauernparteien, die seit 1929 einen Vertreter (R. Minger) in den Bundesrat entsandten, auf Bundesebene. 1971 schloss sich die BGB mit den Bündner und Glarner Kantonalsektionen der Demokratischen Partei der Schweiz (Abkürzung DPS) zur SVP zusammen. Diese kleinste Regierungspartei errang nach 1945 stets um 10 % der Wählerstimmen (1991: 11,9 %, 1995: 14,9 %) und um 25 Sitze (1995: 29) im Nationalrat. Seit den Nationalratswahlen von 1999 ist sie - unter Einfluss von C. Blocher - knapp stärkste Partei (22,6 %; 44 Abgeordnete); im Ständerat hatte sie 1975-95 zumeist 5 Abgeordnete; seit 1999 stellt sie 6 Abgeordnete. Die rechtspopulistische Orientierung der starken Zürcher Kantonalpartei unter Blocher ist innerparteilich nicht unumstritten.

Universal-Lexikon. 2012.