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Schnorr von Carolsfeld
Schnọrr von Carolsfeld,
 
1) Julius Veit Hans, Maler und Zeichner, * Leipzig 26. 3. 1794, ✝ Dresden 24. 5. 1872, Vater von 2); studierte ab 1811 in Wien und malte anfangs unter dem Eindruck von J. A. Koch und F. Olivier religiöse Bilder. 1818 schloss er sich in Rom den Nazarenern an und malte hier 1821-27 die Ariost-Fresken im Casino Massimo. 1827 übersiedelte Schnorr von Carolsfeld nach München, 1847 wurde er Akademieprofessor in Dresden, wo er zugleich auch Direktor der Galerie war. - Seine Wandgemälde in der Münchner Residenz (Nibelungenbilder in fünf Sälen, 1827-67; Szenen aus der deutschen Geschichte, 1835-42) lassen deutlich Einflüsse der Historienmalerei seiner Zeit erkennen. Bedeutender sind seine Zeichnungen (Römisches Porträtbuch, 1819-26; Die Bibel in Bildern, 240 Holzschnitte, 1825 ff., 1852-60 veröffentlicht).
 
Literatur:
 
I. Nowald: Die Nibelungenfresken des J. S. v. C. im Königsbau der Münchner Residenz (1978);
 
Die Bibel in Bildern u. a. bibl. Bilderfolgen der Nazarener, Ausst.-Kat. (1982);
 
J. S. v. C. Zeichnungen, Beitrr. v. S. Seeliger u. a., Ausst.-Kat. Landesmuseum Mainz (1994);
 
J. S. v. C. 1794-1872, hg. v. H. Guratzsch, Ausst.-Kat. Museum der Bildenden Künste, Leipzig (1994);
 
J. S. v. C. u. die Kunst der Romantik, hg. v. G.-H. Vogel (1996).
 
 2) Ludwig, Sänger (Tenor), * München 2. 7. 1836, ✝ Dresden 21. 7. 1865, Sohn von 1); debütierte 1854 in Karlsruhe und war seit 1860 Mitglied der Dresdner Hofoper. Besonders bekannt als Wagner-Interpret. Seine Frau Malwina Garrigues (* 1825, ✝ 1904) und er sangen die Titelpartien in R. Wagners Oper »Tristan und Isolde« bei der Uraufführung in München 1865.
 

Universal-Lexikon. 2012.