Scharoun
[ʃa'ruːn], Hans, Architekt, * Bremen 20. 9. 1893, ✝ Berlin 25. 11. 1972; studierte 1912-14 an der TH Berlin. 1925-32 lehrte er an der Breslauer Akademie für Kunst und Kunstgewerbe, 1945-46 war er Leiter der Abteilung Bau- und Wohnungswesen beim Magistrat Groß-Berlin, 1946-58 Professor für Städtebau an der TH (der späteren TU) Berlin (West), 1955-68 Präsident der Akademie der Künste in Berlin (West). Er war Mitglied der Architektenvereinigung »Der Ring« und gehörte zu den Architekten der Gläsernen Kette. Als Vertreter der organischen Architektur zählte Scharoun in den 20er-Jahren zur Avantgarde des Neuen Bauens. Er trat im Siedlungs- und Wohnungshochbau mit ideenreichen Lösungen hervor. Zu seinem Spätwerk gehören maßstabsetzende Theater-, Museums- und Schulbauten. Sein Hauptwerk ist das Gebäude für die Berliner Philharmonie (Wettbewerb 1956, erbaut 1960-63).
Weitere Werke: Einfamilienhaus für die Weißenhofsiedlung in Stuttgart (1927); Wohnheim der Werkbundsiedlung in Breslau (1929); Miethausblocks in Berlin-Siemensstadt (1930 ff.); Wohnhochhäuser Romeo und Julia in Stuttgart (1954-59); Siedlung Charlottenburg-Nord in Berlin (1955-60); Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lünen (1956-62); Deutsche Botschaft in Brasilia (1963-71); Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin (1967-78); Stadttheater in Wolfsburg (Entwurf 1965, erbaut 1971-73); Deutsches Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven (1970-75).
E. Janofske: Die Architekturauffassung H. S.s (1982);
H. S. - Architekt in Dtl. 1893-1972, Beitrr. v. C. Hoh-Slodczyk u. a. (1992);
H. S. Chronik zu Leben u. Werk, bearb. v. J. F. Geist u. a., Ausst.-Kat. Akad. der Künste, Berlin (1993);
Architekten - H. S., bearb. v. U. Schreck-Offermann (41995).
Universal-Lexikon. 2012.