Schamịr,
Shamịr [ʃ-],
1) Mosche, israelischer Schriftsteller, * Safad 15. 9. 1921; wurde v. a. durch den historischen Roman »Ein König von Fleisch und Blut« (1954, hebräisch, über die ersten Regierungsjahre Alexander Jannais) bekannt. In seinen Romanen begleitet er die Entwicklung des modernen Israel zum Teil mit dem Optimismus des Anfangs (»Er ging in den Feldern«, 1947, hebräisch), der jedoch bald einem zunehmend kritischen Selbstbewusstsein weicht (»Denn du bist nackt«, 1959, hebräisch; »Die Grenze«, 1966, hebräisch; »Kinder des Vergnügens«, 1986, hebräisch). Zu einer Trilogie über die Pionierzeit gehören »Von einem anderen Hof« (1974, hebräisch) und »Der Brautschleier« (1984, hebräisch).
2) Yitzhak, israelischer Politiker, * Ruzinoy (Ostpolen) 15. 10. 1915; Mitglied der national-zionistischen Jugendorganisation Bethar, wanderte 1935 nach Palästina aus und wurde Mitglied der Irgun Zwai Leumi. Im Zweiten Weltkrieg setzte er seine antibritischen Aktivitäten im Rahmen der Untergrundorganisation Lohamei Herut Yisrael (deutsch »Israel. Freiheitskämpfer«) fort. 1946 war Schamir in britischer Haft; danach Asyl in Frankreich, ging 1948 nach Israel, wo er 1955-65 in leitender Position im Geheimdienst Mossad arbeitete. 1970 trat Schamir der Cherut-Partei bei; 1973 wurde er Abgeordneter in der Knesset, 1977 deren Präsident (bis 1980). 1980-83 war er Außenminister Als Nachfolger M. Begins 1983-93 Vorsitzende der Cherut, setzte Schamir als Ministerpräsident (1983-84; 1986-92) - z. B. in Fragen der Siedlungspolitik - die Linie Begins fort, die er auch als Außenminister (1984-86) verfolgte; 1991 begann er erstmals direkte Verhandlungen Israels mit seinen arabischen Nachbarn (Nahostfriedenskonferenz).
Universal-Lexikon. 2012.