Rabula-Evangeliar,
Rabula-Codex, älteste vollständig erhaltene syrische Evangelienhandschrift (Blattgröße 33,4 × 25,5 cm), laut Inschrift am 6. 2. 586 unter Leitung eines Mönches namens Rabula im Skriptorium des Johannesklosters von Beth Mar Johannan in Zagba (bei Apameia, Syrien) vollendet, seit 1497 im Besitz der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz (daher auch »Codex Laurentianus«). Bemerkenswert ist das Rabula-Evangeliar besonders durch seine Illuminationen (zwei Zierseiten, sieben ganzseitige Miniaturen, 70 kleine Szenen des Alten Testaments und Neuen Testaments im Text sowie neun Kanontafeln), von denen einige das älteste Zeugnis christlicher Ikonographie bestimmter Feste und Szenen darstellen. Das Rabula-Evangeliar ist offenbar das Werk syrischer Künstler, die griechische mit orientalischen Vorstellungen verbanden.
Ausgabe: The Rabbula Gospels, herausgegeben von C. Cecchelli u. a. (1959).
D. H. Wright: The date and arrangement of the illustrations in the Rabbula gospels, in: Dumbarton Oaks Papers, Jg. 27 (Washington, D. C., 1973).
Universal-Lexikon. 2012.