Quasimodo,
Salvatore, italienischer Lyriker, Essayist und Übersetzer, * Modica 20. 8. 1901, ✝ Neapel 14. 6. 1968; war u. a. Theaterkritiker und Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen, hatte Verbindung zur Florentiner Literaturzeitschrift »Solaria«, wo u. a. E. Montale wirkte; seit 1941 Dozent für italienische Literatur am Konservatorium in Mailand. Seine frühe, dem Symbolismus nahe stehende Lyrik, die im »magischen Wort« die heimatliche Landschaft Siziliens und ihre Vergangenheit in der griechischen Antike beschwört, gehört in den Umkreis des Hermetismus. In seinen späteren Lyrikbänden (nach 1945) strebte er unter dem Eindruck historischer Erfahrungen nach sozialem Engagement und einfacher Sprache (»poesia sociale«), die zuweilen nicht frei von pathetischen Tönen ist. Quasimodo war kongenialer Übersetzer griechischer und lateinischer Autoren (Aischylos, Sophokles, Vergil, Catull), auch Shakespeares, P. Nerudas und P. Éluards. 1959 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Werke: Lyrik: Acque e terre (1930); Oboe sommerso (1932); Erato e Apollion (1936); Poesie (1938); Ed è subito sera (1942); Giorno dopo giorno (1947; deutsch Tag um Tag); La vita non è sogno (1949; italienische und deutsche Auswahl unter dem Titel Das Leben ist kein Traum); Il falso e vero verde (1954); La terra impareggiabile (1958); Tutte le poesie (1960); Dare e avere (1966).
Essays: Il poeta e il politico e altri saggi (1960); Scritti sul teatro (1961).
Ausgaben: Poesie e discorsi sulla poesia, herausgegeben von G. Finzi (61983); Il poeta a teatro, herausgegeben von A. Quasimodo (1984); Tutte le poesie, herausgegeben von G. Finzi (141984).
Ein offener Bogen (1963; italienisch und deutsch); Insel des Odysseus. Isola di Ulisse (1967); Parola. Ausgewählte Gedichte, neu übertragen von W. Brunsch (1996).
G. Battaglia: Q. Itinerario poetico e umano (Ragusa 1973);
E. Salibra: S. Q. (Rom 1985);
Universal-Lexikon. 2012.