Pugwash-Bewegung
['pʌgwɔʃ-], internationales Diskussionsforum von Wissenschaftlern zur Förderung der Verantwortung in der Wissenschaft und der interdisziplinären Forschung; entstand als Reaktion auf ein von A. Einstein, B. Russell und anderen namhaften Wissenschaftlern 1955 verabschiedetes Manifest, das zur Abkehr von der atomaren Aufrüstung aufrief, und dem 1957 in Pugwash (Provinz Nova Scotia, Kanada) die erste der »Pugwash Conferences on Science and World Affairs« folgte. Die Pugwash-Konferenzen, an denen sich schon während des Kalten Krieges Wissenschaftler aus Ost und West beteiligten und von denen bis 1997 mehr als 200 stattfanden, befassten sich v. a. mit den Gefahren der nuklearen Rüstung, den zu lösenden Aufgaben der Rüstungskontrolle, der Konfliktregelung und Friedenserhaltung, seit dem Ende der 80er-Jahre auch verstärkt mit nichtmilitärischen globalen Problemen wie der Umweltsituation und der Weltentwicklung. Die Pugwash-Bewegung förderte z. B. das Zustandekommen des SALT-Prozesses. - Die Aktivitäten der Pugwash-Bewegung werden von einem organisatorischen Zentrum in London koordiniert. Die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) stellt die deutsche Sektion der Pugwash-Bewegung.
1995 erhielten die Pugwash-Konferenzen und ihr Präsident J. Rotblat den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz zur weltweiten Abschaffung der Kernwaffen.
Universal-Lexikon. 2012.