Akademik

Plücker
Plụ̈cker,
 
Julius, Mathematiker und Physiker, * Elberfeld (heute zu Wuppertal) 16. 7. 1801, ✝ Bonn 22. 5. 1868; wurde 1828 Professor in Bonn, 1832 in Berlin, 1834 in Halle (Saale); wirkte ab 1836 wieder in Bonn, wo er die Mathematik und ab 1847 auch die Physik vertrat. Plückers mathematische Arbeiten betrafen die Geometrie, wo er mit A. F. Möbius und H. Grassmann der analytischen Behandlungsweise zum Durchbruch verhalf. Er führte u. a. die homogenen Koordinaten in die projektive Geometrie ein (Linienkoordinaten) und entwickelte die Liniengeometrie, die mit den herkömmlichen geometrischen Vorstellungen brach. Weitere wichtige Untersuchungen galten den Singularitäten algebraischer Kurven. - In der Physik beschäftigte sich Plücker mit elektrischen Entladungen in verdünnten Gasen (Zusammenarbeit mit dem Mechaniker H. Geißler), weshalb er mit seinem Schüler J. W. Hittorf als Entdecker der Kathodenstrahlen gilt. Durch seine Erkenntnis, dass jedes Gas ein charakteristisches Spektrum emittiert, wurde Plücker zum Wegbereiter der Spektralanalyse.
 
Werk: Neue Geometrie des Raumes. .., 2 Bände (1868-69).
 
Ausgabe: Gesetz wissenschaftlicher Abhandlung, herausgegeben von A. Schoenflies, 2 Bände (1895-96).
 

Universal-Lexikon. 2012.