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Ideal
Idealergebnis; Perfektion; Vollendung; höchste Blüte; Vollkommenheit; Ausgereiftheit; Vorstellung; Vorbild; Utopie; Zukunftsbild; Vision

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ide|al [ide'a:l] <Adj.>:
den höchsten Vorstellungen entsprechend; von einer Art, wie sie (für bestimmte Zwecke) nicht besser vorstellbar ist:
ein idealer Partner; ideale Bedingungen; ein ideales Klima; die Voraussetzungen waren ideal.
Syn.: adäquat (bildungsspr.), geeignet, klassisch, passend, perfekt, 1 richtig, vollkommen, vorbildlich.
 
• ideal/ideell
Das Adjektiv ideal kann in Bezug auf Personen, auf Gegenstände oder auf Abstraktes wie Zwecke, Bedingungen gebraucht werden. Es bedeutet bestmöglich, vollkommen, perfekt:
– Das ist das ideale Wetter für einen Fahrradausflug!
Ideell bedeutet hingegen so viel wie auf einer Idee beruhend, nur gedanklich. Das Gegenwort zu »ideal« ist »materiell«. »Ideell« bezieht sich nur auf Nichtdingliches, also nicht direkt auf Personen oder Gegenstände:
– Noch schwerwiegender als die materielle Not war die ideelle, geistige Situation eines großen Teils der Bevölkerung.

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ide|al 〈Adj.〉
1. nur gedacht, nur in der Vorstellung existierend
2. vollkommen, vollendet, mustergültig
3. 〈umg.〉 traumhaft schön, herrlich, wunderbar
● \ideales Gas 〈Phys.; Chem.〉 Modellvorstellung eines Gases, bei der die räumliche Ausdehnung der Gasmoleküle u. die zwischenseitigen Wechselwirkungen vernachlässigt werden; eine \ideale Ehe; \ideale Landschaft 〈Mal.〉 Darstellung einer harmon., meist bewaldeten sommerl. Landschaft; er ist ein \idealer Reisegefährte ● \ideal denken; sein: das Gerät ist nicht \ideal, aber es genügt für meinen Zweck; dieser Bergsee ist \ideal zum Baden [→ Ideal]

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i|de|al [griech. idéa = Erscheinung, Gestalt, Beschaffenheit, Form, Urbild]: nennt man Stoffe, Zustände u. Vorstellungen höchster, meist unerreichbarer Vollkommenheit. In Naturwissenschaft u. Technik definiert man den durch einfache Gesetze beschreibbaren hypothetischen, weil praktisch nicht realisierbaren idealen Zustand der Materie dadurch, dass deren einzelne Bestandteile (Atome, Moleküle) keinerlei wechselseitigen Einwirkungen unterliegen sollen. Dementspr. spricht man z. B. von idealen Flüssigkeiten, Lösungen, Gemischen, Festkörpern, Kristallen usw. Ideale Gase sind dadurch ausgezeichnet, dass sie das ideale Gasgesetz (pV = nRT; Zustandsgleichungen) streng befolgen. – Ggs.: real.

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ide|al <Adj.>:
1. [gekürzt aus idealisch] den höchsten Vorstellungen entsprechend; von der Art, wie etw. (für bestimmte Zwecke) nicht besser vorstellbar, auszudenken ist:
ein -er Partner;
ein -er Urlaubsort;
er war der -e Darsteller für diese Rolle;
die Bedingungen sind nahezu i.;
das Haus liegt geradezu i. (hat eine äußerst günstige, schöne Lage).
2. [spätlat. idealis, zu lat. idea, Idee] nur in der Vorstellung so vorhanden; einer bestimmten Idee entsprechend:
ein -es Prinzip;
der -e Staat;
die -e antike Aktfigur.
3. [spätlat. idealis, zu lat. idea, Idee] ideell, geistig; vom Ideellen, Geistigen bestimmt:
-e und materielle Gesichtspunkte, Zwecke.

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I
Ideal
 
deutsche Popgruppe, 1980 gegründet von Annette Humpe (* 28. 10. 1950; Gesang, Tasteninstrumente), Franz Jürgen Krüger (* 24. 12. 1948; Gitarre, Gesang), Ernst Ulrich Deuker (* 13. 7. 1945; Bassgitarre) und Hans-Joachim Behrendt (* 15. 2. 1955; Schlagzeug). Noch 1980 erschienen die Debütsingle »Wir stehn auf Berlin« und das Debütalbum »Ideal« sowie daraus ausgekoppelte Singles wie »Blaue Augen«, 1981 hatte Ideal mit ihrem zweiten Album »Der Ernst des Lebens« auch in den USA und Großbritannien Erfolg, besonders mit den Titeln »Sex in der Wüste« und »Monotonie«; 1982 erhielt die Gruppe eine Goldene Europa, 1983 löste sie sich auf. Ideal war ein Vorreiter der Neuen Deutschen Welle und hob sich durch originelle Stilmischung und extravagante Texte vom Mainstream ab.
II
Ideal
 
[nach französisch idéal zu spätlateinisch idealis, zu lateinisch-griechisch idea, Idee] das, -s/-e,  
 1) allgemein: Inbegriff der Vollkommenheit; Wunschbild, Vorbild, als höchster Wert anerkanntes Ziel.
 
 2) Mathematik: eine nichtleere Teilmenge eines Rings, in der für beliebige Elemente a, b der Teilmenge sowohl ab als auch a · r und r · a wieder Elemente der Teilmenge sind; r ist hierbei ein beliebiges Element des Rings. Beispiel: Die Menge der geraden Zahlen ist ein Ideal des Rings der ganzen Zahlen. Sind neben ab nur a · r oder r · a in der Teilmenge enthalten, so spricht man von einem Rechts- beziehungsweise Linksideal.
 

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Ide|al, das; -s, -e [nach frz. idéal]: 1. Idealbild; Inbegriff der Vollkommenheit: das I. einer Frau; ein I. an Schönheit; in jmdm. sein I. sehen; in der Welt des arischen -s (Freud, Unbehagen 159); jmdn., etw. zu seinem I. machen, erheben. 2. als ein höchster Wert erkanntes Ziel; Idee, nach deren Verwirklichung man strebt: ein künstlerisches, unerreichbares I.; das humanistische I.; das I. der Freiheit, der Rechtsstaatlichkeit; -e hegen; sein I. verwirklichen; seinen -en treu bleiben; die Jugend war ohne -e, voller -e; dass sich der ... Menschen eine ... Abneigung gegen jede Form von I. oder Idee bemächtigt hat (Dönhoff, Ära 48).

Universal-Lexikon. 2012.