Akademik

Petrus de Vinea
Petrus de Vinea,
 
Petrus de Vine|is, Pier della Vigna [pjɛr della 'viɲɲa], Pier delle Vigne [- delle 'viɲɲə], italienischer Jurist, Staatsmann und Dichter, * Capua um 1190, ✝ (Selbstmord) San Miniato April 1249; studierte Jurisprudenz in Bologna, wurde am Hof des Staufers Friedrich II. 1220 Notar, 1225 Richter, dann Großkanzler. Seit 1246 war er Protonotar und Logothet (der byzantinischen Verwaltung entlehnter Titel hoher Beamter) und vertrat damit den Kaiser im obersten Richteramt; er wirkte für eine Neuordnung des Rechtswesens. Von Rivalen verdächtigt, seine Ämter zur persönlichen Bereicherung missbraucht zu haben, wurde er 1249 in Cremona verhaftet, in San Miniato gefangen gesetzt, geblendet; weiteren Nachstellungen entzog er sich durch Selbstmord. Sein rascher Aufstieg und sein Tod fanden weiten Widerhall. Im 13. Gesang der Hölle von Dantes »Göttlicher Komödie« beteuert er im »Wald der Selbstmörder« seine Unschuld. - Petrus genoss großes Ansehen als lateinischer Schriftsteller; er gehörte auch zu den fruchtbarsten Dichtern der Sizilianischen Dichterschule.

Universal-Lexikon. 2012.