Pašić
['paʃitɕ], Nikola, serbischer Politiker, * Zaječar 31. 12. 1845, ✝ Belgrad 10. 12. 1926; Ingenieur, 1881 Mitbegründer der Radikalen Volkspartei; als Gegner König Milans I. 1883-89 im Exil. Als Ministerpräsident Serbiens (1891-92, mit kurzen Unterbrechungen 1904-18) und zeitweiliger Außenminister vertrat er in enger Anlehnung an Russland die großserbische Idee (Serbien, Geschichte), u. a. in den Balkankriegen 1912/13 und im Ersten Weltkrieg. In der Deklaration von Korfu (20. 7. 1917 bereitete er mit den Kroaten die Errichtung des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen vor, das er 1919 bei den Pariser Friedensverhandlungen vertrat. Als jugoslawischer Ministerpräsident (1921-26) förderte er den großserbischen Zentralismus gegenüber den Kroaten und Slowenen (Vidovdan-Verfassung 1921; Jugoslawien, Geschichte).
A. N. Dragnich: Serbia, N. P., and Yugoslavia (New Brunswick, N. J., 1974).
Universal-Lexikon. 2012.