Ortẹga Saavẹdra,
Daniel, nicaraguanischer Politiker, * La Libertad (Provinz Chontales) 11. 11. 1945; studierte in Managua Jura, trat 1963 dem Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) bei. 1967-74 inhaftiert, lebte anschließend bis 1976 in Kuba. Nach seiner Rückkehr übernahm Ortega Saavedra mit seinem Bruder Humberto (* 1947) die Führung des FSLN und stürzte nach einem verlustreichen Bürgerkrieg 1979 den diktatorisch regierenden Präsidenten A. »Tachito« Somoza Debayle. Als Mitglied der fünfköpfigen (ab 1981 dreiköpfigen) »Junta des nationalen Wiederaufbaus«, ab 1981 als deren Koordinator war Ortega Saavedra faktisch Regierungschef. Seine sozialistische Politik wurde bekämpft von den »Contras«, die von den USA unterstützt wurden. Die Verhandlungen um die Befriedung des Landes (ab 1988) mündeten in freie Wahlen (1990), die Ortega Saavedras Konkurrentin Violeta Barrios Chamorro gewann. Als Führer des zur politischen Partei gewandelten FSLN spielt O. S. nach wie vor eine Schlüsselrolle im politischen Leben Nicaraguas.
Universal-Lexikon. 2012.