Boche (frz.) (derb); Piefke (österr.) (derb); Teutone; Deutscher; Mary Jane (umgangssprachlich); Grünes (umgangssprachlich); Marihuana; Weed (umgangssprachlich); Gras (umgangssprachlich)
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Kraut [krau̮t], das; -[e]s, Kräuter ['krɔy̮tɐ]:1. Pflanze, die zum Heilen oder Würzen verwendet wird:
ein Tee aus Kräutern.
Zus.: Bohnenkraut, Farnkraut, Gewürzkraut, Heidekraut, Heilkraut, Küchenkraut, Suppenkraut, Würzkraut.
2. <ohne Plural>
a) Blätter mit Stängel an Rüben, Kohl usw., die nicht für die menschliche Ernährung verwertbar sind:
das Kraut entfernen.
b) (bes. südd., österr.) Kohl (1):
Kraut kochen.
Zus.: Rotkraut, Sauerkraut, Weißkraut.
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Kraut1 〈n. 12u〉
I 〈zählb.〉
1. unverholzte Pflanze, die am Ende der Vegetationsperiode entweder nach einmaliger Blüten- u. Fruchtbildung ganz (einjähriges \Kraut) od. bis auf ihre unterirdischen Teile (mehrjähriges \Kraut) abstirbt
2. 〈i. e. S.〉 die oberirdischen, nie verholzenden Teile von Kräutern u. Halbsträuchern, die am Ende der Vegetationsperiode absterben
3. 〈kurz für〉 Heilkraut, Würzkraut
● Kräuter sammeln; dagegen ist kein \Kraut gewachsen dagegen gibt es kein Heilmittel
II 〈unz.〉
2. die nicht mehr menschlicher Ernährung dienenden oberirdischen Teile mancher Nutzpflanzen (Kartoffel\Kraut, Spargel\Kraut)
3. sirupartig eingedickter, pflanzlicher Saft aus gekochten od. gedämpften u. dann ausgepressten Rüben, Äpfeln, Birnen u. a. Obst
● ins \Kraut schießen zu viel Kraut treiben u. zu wenig Früchte entwickeln (Kartoffeln); 〈fig.〉 unkontrolliert wachsen, sich ungehemmt u. zu stark entwickeln (Missbräuche, Unarten); Bratwürste mit \Kraut; es liegt alles wie \Kraut und Rüben durcheinander 〈fig.; umg.〉 bunt durcheinander
[<ahd. krut <germ. *kruda- <idg. *guruto-]
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Kraut2 〈m.; -s; unz.; nddt.; Sammelbez. für〉 Krabben, Garnelen [<nddt. kraut <*kravet „Krabbe, Garnele“]
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1Kraut , das; -[e]s, Kräuter [mhd., ahd. krūt, H. u.]:
1. Pflanze, deren oberirdische Teile nicht verholzen.
2. Heilpflanze, Würzpflanze o. Ä.:
Kräuter sammeln, trocknen;
er raucht nicht jedes K. (ugs., oft abwertend; jeden Tabak);
☆ gegen jmdn., etw. ist kein K. gewachsen (ugs.; gegen jmdn., etw. gibt es kein Mittel, ist nicht anzukommen).
3. <o. Pl.> alles Grüne, Stängel u. Blätter (bes. bei bestimmten Nutzpflanzen im Unterschied zu dem für die menschliche Ernährung verwertbaren Teil):
das K. der Rüben, Kartoffeln;
die Pflanze wächst, schießt [zu sehr] ins K. (treibt zu viele große Blätter u. lässt deshalb keine gute Blüte bzw. reiche Frucht erwarten);
☆ wie K. und Rüben (ugs.; unordentlich; viell. nach dem Bild eines Rübenackers, auf dem nach der Ernte die abgeschnittenen Blätter der Pflanze u. die Rüben durcheinanderliegen: es lag alles wie K. und Rüben herum, durcheinander);
ins K. schießen (in unliebsamer Weise rasch zunehmen, sich verbreiten; überhandnehmen; urspr. bezogen auf eine Pflanze, die zu viele Blätter u. zu wenig Blüten u. Früchte treibt, deren Wachstumskraft also zu sehr auf die krautigen Bestandteile gerichtet ist: der Aberglaube schießt ins K.)
4. <o. Pl.> (bes. südd., österr.) [Weiß]kohl:
R das macht das K. [auch] nicht fett (ugs.; ↑ Kohl).
5. <o. Pl.> [zu Kraut in der Bed. »Würzkraut«, also eigtl. wohl = mit Gewürzen zubereitete Speise] (bes. nordwestd.) aus gekochten od. gedämpften Zuckerrüben, Äpfeln u. Birnen od. anderem Obst durch Auspressen u. Eindicken gewonnener zähflüssiger Sirup.
2Kraut , der; -s, -s [engl. (bes. Soldatenspr. im 2. Weltkrieg) kraut, gek. aus: Sauerkraut; Sauerkraut gilt im Ausland als eine typisch deutsche Beilage]:
engl.-amerik. ugs. abwertende Bez. für Deutscher.
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1Kraut, das; -[e]s, Kräuter [mhd., ahd. krūt, H. u.; 5: zu Kraut in der Bed. „Würzkraut“, also eigtl. wohl = mit Gewürzen zubereitete Speise; 6: zu veraltet Kraut = Schießpulver; schon mhd., viell. nach der Verwendung von Heilkräutern als Zaubermittel, wobei dem Schießpulver dann ebenfalls eine geheimnisvolle Kraft beigemessen wurde]: 1. Pflanze, deren oberirdische Teile nicht verholzen. 2. Heilpflanze, Würzpflanze o. Ä.: Kräuter sammeln, trocknen; er raucht nicht jedes K. (ugs., oft abwertend; Tabak); *gegen jmdn., etw. ist kein K. gewachsen (ugs.; gegen jmdn., etw. gibt es kein Mittel, ist nicht anzukommen): gegen die doppelte Moral der Männer scheint nicht einmal ein K. gewachsen (Dierichs, Männer 255). 3. <o. Pl.> alles Grüne, Stängel u. Blätter (bes. bei bestimmten Nutzpflanzen im Unterschied zu dem für die menschliche Ernährung verwertbaren Teil): das K. der Rüben, Kartoffeln; die Pflanze wächst, schießt [zu sehr] ins K. (treibt zu viele große Blätter u. lässt deshalb keine gute Blüte bzw. reiche Frucht erwarten); *ins K. schießen (in unliebsamer Weise rasch zunehmen, sich verbreiten; überhand nehmen; urspr. bezogen auf eine Pflanze, die zu viele Blätter u. zu wenig Blüten u. Früchte treibt, deren Wachstumskraft also zu sehr auf die krautigen Bestandteile gerichtet ist): der Tourismus, Radikalismus, Aberglaube schießt ins K.; wie K. und Rüben (ugs.; unordentlich; viell. nach dem Bild eines Rübenackers, auf dem nach der Ernte die abgeschnittenen Blätter der Pflanze u. die Rüben durcheinander liegen od. bezogen auf ein Eintopfgericht, bei dem Kraut [= Kohl] u. Rüben zusammen gekocht werden): es lag alles wie K. und Rüben herum, durcheinander; in seinem Aufsatz geht alles wie K. und Rüben durcheinander; Schein und Sein mengen sich wie K. und Rüben (Spiegel 13, 1981, 214). 4. <o. Pl.> (bes. südd., österr.) [Weiß]kohl: K. anbauen, schneiden, einlegen; Um vier ein Blechgeschirr mit K. und dem Plastiklöffel (Sobota, Minus-Mann 365); Es riecht nach K. (Zenker, Froschfest 102); Würstchen mit K. (Sauerkraut); R das macht das K. [auch] nicht fett (ugs.; ↑Kohl 1 b). 5. <o. Pl.> (bes. nordwestd.) aus gekochten od. gedämpften Zuckerrüben, Äpfeln u. Birnen od. anderem Obst durch Auspressen u. Eindicken gewonnener zähflüssiger Sirup. 6. *K. und Lot (Jägerspr.; Pulver u. Blei).
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2Kraut, der; -s, -s [engl. (bes. Soldatenspr. im 2. Weltkrieg) kraut, gek. aus: Sauerkraut; Sauerkraut gilt im Ausland als eine typisch deutsche Beilage]: engl.-amerik. ugs. abwertende Bez. für Deutscher: sämtliche Klischees, die im amerikanischen Mittelwesten über die -s kursieren (Spiegel 43, 1990, 264).
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Universal-Lexikon. 2012.