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Muckrakers
Muckrakers
 
['mʌkreɪkəz; englisch »Schmutzwühler«], journalistische und literarische Bewegung in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts (etwa 1902-17). Präsident T. Roosevelt prägte die Bezeichnung, die auf eine Gestalt in J. Bunyans »The pilgrim's progress« anspielt, um David Graham Phillips' (* 1867, ✝ 1911) Artikelserie »The treason of the Senate« (1906) und Gesellschaftskritik überhaupt abzuwerten. Der Enthüllungsjournalismus des »Muckraking movement« war eingebettet in die politische Bewegung des Progressivismus (circa 1890-1916). Er kritisierte soziale, politische und wirtschaftliche Missstände sowie die skrupellose Ausnutzung des liberalen Individualitätskonzepts und erhoffte sich Abhilfe durch Reformen. Mit den in »McClure's Magazine« abgedruckten aufrüttelnden Artikeln von Lincoln Steffens (* 1866, ✝ 1936) über Korruption, von Ray Stannard Baker (* 1870, ✝ 1946) über das Streikrecht und von Ida Minerva Tarbell (* 1857, ✝ 1944) über die Machenschaften der Standard Oil Company erreichte sie breite Wirkung. Weitere Zeitschriften der Bewegung waren »American Magazin«, »Cosmopolitan«, »Collier's« u. a. Mit Romanen von Phillips und U. Sinclair (»The jungle«, 1905; deutsch »Der Sumpf«) war die Bewegung auch mit der Erzählliteratur erfolgreich.
 
Ausgabe: Years of conscience. The m., herausgegeben von H. Swados (1962).
 
Literatur:
 
L. Filler: Appointment at Armageddon. Muckraking and progressivism in the American tradition (Westport, Conn., 1976);
 K. W. Vowe: Gesellschaftl. Funktionen fiktiver u. faktograph. Prosa. Roman u. Reportage im amerikan. Muckraking movement (1978);
 R. M. Crunden: Ministers of reform (New York 1982);
 W. M. Brasch: Forerunners of revolution. M. and the American social conscience (Lanham, Md., 1990).

Universal-Lexikon. 2012.