Moog-Synthesizer
[englisch, 'muːgsinθisaɪzə(r)], die ersten kommerziell produzierten Synthesizer; bis in die Siebzigerjahre allgemeine Bezeichnung für Instrumente dieser Art. Der amerikanische Elektroingenieur Robert A. Moog (* 1934) nutzte als einer der Ersten das Prinzip der Spannungssteuerung, das er sämtlichen Modulen seines 1964 vorgestellten Synthesizers zugrunde legte. Mit dem Erfolg der LP »Switched-on Bach« (1968) von Wendy (Walter) Carlos (* 1939) wurden seine Instrumente international bekannt, fanden aufgrund der hohen Anschaffungskosten zunächst allerdings nur in Tonstudios ihren Platz. Zu den von Moog Music, Buffalo/USA (seit 1973 eine Abteilung von Norlin Industries), hergestellten Synthesizer-Typen gehörten neben den großen Modulsystemen auch kompakte, kleinere Instrumente mit übersichtlichen Bedienungsmöglichkeiten, darunter der Minimoog (1970), der Micromoog (1973), später der Polymoog (1976) und der Memorymoog (1982). An der Entwicklung neuer Geräte war Robert Moog seit Mitte der Siebzigerjahre jedoch nicht mehr unmittelbar beteiligt. Zu den bei ihm beschäftigten Ingenieuren gehörten David Luce, Richard Walborn, Tony Marchese und Ray Coster.
Zahlreiche Musiker, vor allem im Bereich des Rock und Electronic Rock, brachten zur Verwirklichung ihrer Soundideen auch umfangreiche Modulsysteme auf die Bühne. Besondere Beliebtheit erlangte der von Robert Moog in Zusammenarbeit mit William Hemsath, Chad Hunt und James Scott entwickelte monophone Minimoog aufgrund seiner vollen, »fetten« Sounds (z. B. der typische Moog-Bass), die mithilfe von drei VCOs (Voltage-controlled Oscillators) und einem 24 dB/Oktave-Tiefpaßfilter (Patent von Robert Moog) erzeugt werden konnten. Bei Schallplattenaufnahmen wird auf die Verwendung eines Moog-Synthesizers oft gesondert hingewiesen, z. B. bei dem Titel »Acquiring the Taste« auf der gleichnamigen LP (1971) von Gentle Giant und auf einigen LPs von Emerson, Lake & Palmer, Tangerine Dream und anderen. Mit der allgemeinen Verbreitung des Synthesizers, dem Hinzukommen neuer Herstellerfirmen und dem Aufkommen neuer Verfahren der Klangsynthese ist die Bedeutung von Moog-Instrumenten stark zurückgegangen.
Universal-Lexikon. 2012.