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Meidner
Meidner,
 
Ludwig, Maler, Grafiker und Schriftsteller, * Bernstadt in Schlesien 18. 4. 1884, ✝ Darmstadt 14. 5. 1966; ausgebildet in Breslau (1903-05) und Paris (1906-07), wo er A. Modigliani begegnete. 1919-35 war er in Berlin tätig (Mitglied des Sturmkreises). Als Jude und »entarteter« Künstler verfemt, lebte er bis zur Emigration nach Großbritannien (1939-53) in Köln. Meidner ist ein bedeutender Vertreter des Expressionismus, v. a. in seinen Selbstbildnissen und Porträts von Zeitgenossen sowie in seinen visionären Landschafts- und Städtebildern (Serie der »Apokalyptischen Landschaften«, 1912-16), in denen er Chaos und Schrecken des bevorstehenden Krieges vorwegnahm. In seinen Dichtungen wird die Sprache hymnisch gesteigert (»Im Nacken das Sternemeer«, 1918; »Septemberschrei«, 1920; »Gang in die Stille«, 1929).
 
Literatur:
 
J. P. Hodin: L. M. (1973);
 
L. M., hg. v. C. S. Eliel, Ausst.-Kat. (a. d. Engl., 1990);
 
L. M. Zeichner, Maler, Literat. 1884-1966, hg. v. G. Breuer u. I. Wagemann, 2 Bde. (1991);
 
Apokalypse u. Offenbarung. Religiöse Themen im Leben von L. M., hg. v. L. Berankova u. E. Riedel (1996).

Universal-Lexikon. 2012.