Materialbedarf,
die für die Erfüllung des Produktionsprogramms in einer bestimmten Periode benötigten Werkstoffe, spezifiziert nach Art, Menge, Qualität und termingerechter Struktur. Dabei unterscheidet man: 1) Primärbedarf, der Bedarf des Absatzmarktes an Fertigerzeugnissen, verkaufsfähigen Baugruppen, Ersatzteilen, Handelswaren; 2) Sekundärbedarf, der Bedarf an Rohstoffen, Einzelteilen, Baugruppen zur Fertigung des Primärbedarfs unter Einbeziehung von Stücklisten beziehungsweise Rezepturen; 3) Tertiärbedarf, der Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Verschleißwerkzeugen für die Produktion. Der Tertiärbedarf kann mithilfe technischer Kennziffern, durch Schätzung oder aufgrund mathematisch-statistischer Methoden ermittelt werden. Diese auf Verbrauchswerten der Vergangenheit beruhende Bedarfsermittlung nennt man stochastische (wahrscheinlichkeitstheoretische) Bedarfsermittlung im Unterschied zur deterministischen Ermittlung des Primär- und Sekundärbedarfs. Ziel der Materialbedarfsplanung ist eine kostenoptimale Versorgung, d. h., es gilt zu vermeiden, dass der Materialverbrauch den Materialbestand unterschreitet (Folge: hohe Kapitalbindungs- und Lagerkosten) beziehungsweise überschreitet (Folge: Stillstandszeiten). (Materialwirtschaft)
Universal-Lexikon. 2012.