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Luoyang
Luoyang,
 
Loyang, Lojang, bis 1913 Henan, Stadt in der Provinz Henan, China, am Fluss Lo He, südlich vom mittleren Hwangho in fruchtbarem Lössland, 759 800 Einwohner; Fachhochschule für Landmaschinenbau, Museum für Urgeschichte (u. a. neolithische Keramik, Bronzen der Shangdynastie, Grabfunde der Hanzeit). Nach 1950 rascher Aufbau als Industriezentrum: Traktorenfabrik (größtes Werk Chinas), Kugellager- und Schwermaschinenbau, Zementindustrie, Herstellung von feuerfesten Erzeugnissen; nahebei der große Sanmen-Staudamm am Hwangho. Südwestlich von Luoyang Kohleabbau.
 
Stadtbild:
 
Im Volkspark Wangchen Gongyuan zwei Gräber der Westlichen Hanzeit und der Östlichen Hanzeit mit Wandmalereien und Flachreliefs an Steintüren und -pfosten. Im ehemaligen Tempel des Kriegsgottes Guan Di (16. Jahrhundert) befindet sich das archäologische Museum. 13 km östlich der Stadt der Tempel des Weißen Pferdes (Baima Si), einer der ersten buddhistischen Tempel in China (68 n. Chr. gegründet; heutige Gebäude aus der Mingzeit). Zwei steinerne Pferde flankieren den Haupteingang, der zu mehreren, auf der zentralen Nord-Süd-Achse gestaffelten Hallen führt; 13 km südlich von Luoyang die Höhlentempel von Longmen.
 
Geschichte:
 
Luoyang ist eine der ältesten und traditionsreichsten chinesischen Metropolen. Siedlungsanfänge reichen bis in die Zeit der um 5 000 v. Chr. einsetzenden Yangshaokultur zurück. Als Luoyi (Lo-i) war die Stadt eines der Zentren der Shangdynastie (etwa 16. Jahrhundert bis etwa 1050 v. Chr.), später Hauptstadt der Östlich Zhou (771-249 v. Chr.) und der Östlich Han (25-220 n. Chr.), während der Zeit chinesische Teilstaatlichkeit der Wei (220-265), der Jin (265-420) und der Nördlichen Wei (Toba-Wei, 386-534); unter den Sui (581/589-618) und den Tang (618-907) diente Luoyang neben Chang'an (Xi'an) als zweite (östliche) Hauptstadt. Der älteste Kern der mehrfach zerstörten Stadt lag nahe der heutigen Weststadt, ein zweiter Kern, um den Luoyang sich vom 1. Jahrhundert n. Chr. bis 534 erstreckte, nordöstlich der heutigen Oststadt. In der Zeit der Östlichen Han und der Nördlichen Wei, besonders aber in der Sui- und Tangzeit, stieg Luoyang zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Reiches auf und blieb auch unter den Sung ein kulturelles Zentrum. Im frühen 12. Jahrhundert von den Dschurdschen verwüstet; vom 13. Jahrhundert bis 1949 Hauptstadt der Provinz Henan.

Universal-Lexikon. 2012.