Löwith,
Karl, Philosoph, * München 9. 1. 1897, ✝ Heidelberg 24. 5. 1973; Professor in Sendai (Japan), seit 1941 in Hartford (Conneticut), seit 1949 in New York und seit 1952 in Heidelberg. Löwith interpretiert die Geschichte und ihre Deutungen durch das abendländische Denken aus der Perspektive einer Anthropologie, die den Menschen als »menschliche« Naturwesen versteht, dem jede transzendente Erkenntnis versagt ist. Auf kritisch-skeptischer Grundlage analysiert er den Einfluss der idealistischen, christlich-theologischen Tradition auf das abendländische Denken mit Zielrichtung auf eine von spekulativer Metaphysik befreite Anthropologie.
Werke: Kierkegaard und Nietzsche (1933); Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkehr (1935); Von Hegel zu Nietzsche (1941); Heidegger - Denker in dürftiger Zeit (1953); Meaning in history (1949; deutsch Weltgeschichte und Heilsgeschehen); Zur Kritik der christlichen Überlieferung (1966); Gott, Mensch und Welt in der Metaphysik von Descartes bis zu Nietzsche (1967).
Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933 (herausgegeben 1986).
Ausgabe: Sämtliche Schriften, 9 Bände (1981-88).
Natur u. Gesch. K. L. zum 70. Geburtstag, hg. v. H. Braun (1967);
W. Anz: Rationalität u. Humanität. Zur Philosophie v. K. L., in: Theolog. Rundschau, H. 36 (1971);
W. Ries: K. L. (1991);
B. Liebsch: Verzeitlichte Welt. Variationen über die Philosophie K. L.s (1995).
Universal-Lexikon. 2012.