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Lascaux
Lascaux
 
[las'ko], 1940 entdeckte Höhle bei Montignac an der Vézère (Département Dordogne, Frankreich); enthält etwa 600 gut erhaltene Malereien und rd. 1 500 Gravierungen aus der jüngeren Altsteinzeit (Magdalénien II, 16000-15000 v. Chr.). Die ausdrucksvollen Darstellungen an Decken und Wänden zeigen - teils überdimensional - v. a. Urrinder, Wildpferde, Hirsche und Steinböcke, ferner Wisente, Wildkatzen, Maskentänzer und symbolische Zeichen (Gitter, pfeilförmige Zeichen). Die Höhle gliedert sich in mehrere Abschnitte (v. a. den »Saal der Stiere« und eine sich anschließende gangförmige Ausbuchtung, das »axiale Divertikel«). Beim Ausräumen der Höhlensedimente fand man neben Tierknochen (Indiz für die Einnahme von Mahlzeiten in der Höhle) und Geschossspitzen aus Rengeweih die für die Anfertigung der Felsbilder benötigten Werkzeuge: Feuersteinmeißel, Farbschalen mit den Pigmenten, Steinlämpchen. 1979 wurden die Höhlenmalereien von Lascaux zusammen mit anderen Höhlenmaleien im Tal der Vézère in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
 
Bis 1963 war die Höhle Besuchern frei zugänglich. Nachdem jedoch eindringender Staub, Feuchtigkeit und zu starke künstliche Beleuchtung zu Algen-, Pilz- und Sinterbildung und damit zu ernsten Beeinträchtigungen der Malereien geführt hatten, wurde sie für den Publikumsverkehr geschlossen. In unmittelbarer Nähe der Höhle wurde ihr Hauptteil originalgetreu nachgebildet (»Lascaux II«). In der Eingangshalle befindet sich ein didaktisches Museum..
 
Literatur:
 
A. Leroi-Gourhan u. a.: L. inconnu (Paris 1979);
 A. Leroi-Gourhan: Prähistor. Kunst. Die Ursprünge der Kunst in Europa (a. d. Frz., 51982);
 
L., Höhle der Eiszeit, Ausst.-Kat. (1982);
 
L'art des cavernes. Atlas des grottes ornées paléolithiques françaises, bearb. v. A. Leroi-Gourhan (Paris 1984);
 G. Bataille: Die vorgeschichtl. Malerei. L. oder Die Geburt der Kunst (a. d. Frz., 21986).

Universal-Lexikon. 2012.