Kremsmụ̈nster,
Marktgemeinde im Bezirk Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich, an der Krems, südöstlich von Wels, 374 m über dem Meeresspiegel, 6 300 Einwohner; Herstellung von Gablonzer Glaswaren, Glas- und Kunststoffindustrie; im Ortsteil Krift Erdölförderung. Im Schloss Kremsegg Fahrzeugmuseum.
Kremsmünster wird überragt vom Benediktinerstift Kremsmünster (gegründet 777) mit Stiftsgymnasium (seit 1549) und der achtstöckigen Stern- und Wetterwarte (1748-59) mit Kunst- und naturwissenschaftlichen Sammlungen. Die Stiftskirche ist im Kern romanisch und wurde im 17. Jahrhundert barockisiert (Ausstattung um 1700), am Eingang das Gunther-Grab (vor 1304; Sohn Tassilos III.) mit vollplastischer Liegefigur, in der Schatzkammer (1673 erbaut) der Tassilokelch. Die Klosteranlage wurde u. a. von C. A. Carlone und J. Prandtauer barock umgestaltet. Der »Fischbehälter«, eine Anlage mit mehreren von Arkadengängen umgebenen Wasserbecken, entstand 1690-92; die Kalvarienbergkirche von 1736/37 ist eine kreuzförmige Anlage.
Die Siedlung Kremsmünster entwickelte sich neben dem Benediktinerstift, das im 16./17. Jahrhundert im Zuge der Gegenreformation eine bedeutende Stellung einnahm; erhielt 1489 Marktrecht.
Universal-Lexikon. 2012.