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Klemens von Alexandria
Klemens von Alexạndria,
 
Titus Flavius Clemens, Theologe und Philosoph, * Athen (?) um 140/150, ✝ in Kleinasien um 215; Schüler des Pantainos in Alexandria; Begründer der alexandrinischen Theologie im engeren Sinn und theologischer »Wegbereiter« des Origenes. Von Platon, der Stoa und Philon von Alexandria beeinflusst, verstand Klemens das Christentum als die »wahre Philosophie«, zu deren Erkenntnis die vorchristliche Philosophie hinführe. Er entwickelte den Gedanken einer abgestuften - vom göttlichen Logos durchwirkten - Heilsgeschichte, deren Ziel die Erziehung des Menschen sei. In Abgrenzung zum Gnostizismus seiner Zeit zeichnete er das Ideal einer christlichen Gnosis, in der Jesus Christus als Logos erst die Fülle der Erkenntnis und damit das Heil bringt. Der in der Taufe empfangene Heilige Geist ermögliche es dem Menschen, den einfachen Glauben durch Askese und Orientierung am Vorbild Jesu Christi in Richtung auf Erkenntnis zu überschreiten. So könne der Christ zu einem »im Fleische wandelnden Gott« werden. Hauptwerke Klemens' sind der »Protreptikos«, eine Mahn- und Werberede an gebildete Heiden, der »Paidagogos«, in dem der Logos als vernunftgemäßer Lehrer des Christentums dargestellt wird, und die »Stromata«, in denen am deutlichsten seine Lehrtätigkeit greifbar wird.
 
Literatur:
 
D. Wyrwa: Die christl. Platonaneignung in den Stromateis des Clemens v. A. (1983);
 E. F. Osborn: Anfänge christl. Denkens (a. d. Engl., 1987);
 C. Riedweg: Mysterienterminologie bei Platon, Philon u. K. von Alexandrien (1987).

Universal-Lexikon. 2012.