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Heilsgeschichte,

 

Begriff der christlichen Theologie für das geschichtliche Heilshandeln Gottes am Menschen. Anknüpfend an das Geschichtsverständnis des Alten Testaments und damit im Gegensatz zum mythisch-religiösen Denken beschreibt er Geschichte nicht als bloße Abfolge von zufälligen oder nur in sich selbst begründeten Ereignissen, sondern als den konkreten örtlichen und zeitlichen Raum, in dem sich Gottes Heilstaten für den Menschen erfahrbar ereignen (Schöpfung, Gottesbund, Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christ, Wiederkunft Christi und Aufrichtung des Reiches Gottes), und als Prozess, der auf ein von Gott gesetztes Ziel hinläuft (Geschichtstheologie). - Im Glaubensverständnis der katholischen Kirche und der Ostkirchen findet die Heilsgeschichte ihren elementaren Ausdruck besonders in der Feier der Messe beziehungsweise der Göttlichen Liturgie, wo sich für die Gläubigen die Vergegenwärtigung der Heilstaten Gottes ereignet. Die von der reformatorischen Theologie entwickelte Auffassung der Heilsgeschichte als eine Abfolge von Bundesschlüssen zwischen Gott und Menschen (Föderaltheologie) wurde seit der Aufklärung mehr und mehr kritisiert und im Zusammenhang mit der Entmythologisierung der Heiligen Schrift nahezu ganz aufgegeben.

 

Literatur:

 

O. Cullmann: Heil als Gesch. (²1967);

 G. Müller-Fahrenholz: H. zw. Ideologie u. Prophetie (1974);

 R. Bultmann: Gesch. u. Eschatologie (a. d. Engl., ³1979);

 K. Löwith: Weltgesch. u. Heilsgeschehen (Neuausg. 1983);

 

Epochen der H., hg. v. H. Stadelmann (1984);

 

Glaube u. Gesch. H. als Thema der Theologie, hg. v. H. Stadelmann: (1986);

 

H. u. eth. Normen, hg. v. H. Rotter (1984);

 E. Luhbahn u. O. Michel: Heilsgeschichtl. Theologie u. Verkündigung (⁶1993).