Justus van Gent
['jystys vɑn 'xɛnt], eigentlich Joos van Wassenhove [-hoːvə], auch Giusto da Guạnto ['dʒʊsto-], niederländischer Maler, * wohl zwischen 1435 und 1440, ✝ Urbino (?) nach 1480; war 1464 in Gent tätig, wo er für die Kathedrale Sint Baafs um 1470 einen Kreuztragungsaltar schuf. Ab 1473 stand er im Dienst des Herzogs Federigo da Montefeltro in Urbino. Dort malte er »Die Einsetzung des heiligen Abendmahls« (1473/74; Urbino, Galleria Nazionale delle Marche), sein einziges urkundlich gesichertes Werk. Zugeschrieben werden ihm ferner Darstellungen der sieben freien Künste (nur zwei erhalten; London, National Gallery) und 28 Halbfigurenporträts berühmter Persönlichkeiten der Geistesgeschichte, die er wohl um 1476-78 unter Mitwirkung von P. Berruguete für das »Studiolo« (Studierzimmer) des Herzogs malte (14 davon Paris, Louvre, zwei in Urbino, Galleria Nazionale delle Marche). Justus verband in diesen Werken Stilelemente der niederländischen Tradition mit Einflüssen der italienischen Renaissance.
J. v. G., Berruguete en het hof van Urbino, Ausst.-Kat. (Brüssel 1957).
Universal-Lexikon. 2012.