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Ge|lenk [gə'lɛŋk], das; -[e]s, -e:bewegliche Verbindung zwischen Knochen:
steife, knotige Gelenke; sie hat Schmerzen in den Gelenken.
Zus.: Armgelenk, Ellbogengelenk, Fußgelenk, Handgelenk, Hüftgelenk, Kniegelenk.
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ge|lẹnk <Adj.> [mhd. gelenke] (veraltet):
gelenkig, geschmeidig.
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Gelenk
[althochdeutsch (h)lanca »Hüfte«, eigentlich »die Stelle, wo man sich biegt«],
1) Anatomie: Articulatio, bewegliche Verbindung zwischen Körperteilen, die mehr oder weniger starr sind.
Bei Mensch und Wirbeltieren unterscheidet man nach dem Bau der Gelenke Synarthrosen, d. h. Knochenverbindungen durch Knorpel (Synchondrosen; z. B. die Bandscheiben), Bänder (Syndesmosen) oder Knochengewebe (Synostosen), die nicht frei gegeneinander beweglich sind, und echte Gelenke (Diarthrosen); sie bestehen aus mit Knorpel überzogenen, verschieden geformten, meist als Kopf und Pfanne einander berührenden Gelenkenden, die gegeneinander frei beweglich sind. Das Gelenk wird von der Gelenkkapsel abgeschlossen, die eine äußere derbe Faserschicht und eine Gelenkinnenhaut (Membrana synovialis) besitzt. Letztere sondert die Gelenkschmiere (Synovia) ab, die das Gleiten der Gelenkflächen ermöglicht und den blutgefäßfreien Gelenkknorpel ernährt. Der Gelenkspalt besteht beim intakten Gelenk nur in Form der Berührungsfläche beider Gelenkenden, da äußerer Luftdruck und Muskelzug diese aneinander pressen. Einige Gelenke besitzen als Puffer wirkende, faserig-knorpelige Zwischenscheiben, Diskus (z. B. Kiefergelenk), beim Kniegelenk Meniskus genannt. Die Gelenkpfanne wird oft durch faserig-knorpelige Gelenklippen vergrößert.
Gelenke können nach Form und Beweglichkeit unterschieden werden. Zu den Gelenken mit gekrümmten Flächen zählen das Kugelgelenk, das Bewegungen in jeder Richtung gestattet (z. B. das Schultergelenk) sowie Ellipsoidgelenk (z. B. das Gelenk zwischen Hand und Speiche) und Sattelgelenk (z. B. das Grundgelenk des Daumens), die Bewegungen in zwei Ebenen gestatten. Bewegungen um eine Achse ermöglichen Winkel- oder Scharniergelenk (z. B. das Gelenk zwischen Elle und Oberarm) und Roll-, Rad- oder Drehgelenk, bei denen die Achse in der Längsachse der sich bewegenden Knochen liegt (z. B. das Gelenk zwischen Speiche und Elle, in dem die Umwendbewegungen der Hand, Supination und Pronation, erfolgen). Gelenke mit ebenen Flächen sind Schiebegelenke (z. B. das Kiefergelenk bei Vor- und Rückwärtsbewegung) und straffe Gelenke (Amphiarthrosen), bei denen sich die Knochenenden nur wenig aneinander verschieben können (z. B. Hand- und Fußwurzelgelenk). Als Folge von Knochenbrüchen können Falschgelenke auftreten.
Bei Wirbellosen kommen ebenfalls Gelenke vor; so sind gegeneinander bewegliche Teile des Außenskeletts über Membranen (Gelenkhäute) verbunden. Zusätzlich kann noch eine gelenkige Verbindung aus Gelenkkopf und Gelenkpfanne vorliegen.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Gelenke und Gelenkverletzungen
Skelett: Statik und Motorik
2) Bautechnik: bewegliche Verbindung von Bauteilen (Stäbe, Träger u. a.), die zwar Zug- und Druckkräfte aufnehmen kann und frei drehbar ist, durch die jedoch keine Drehmomente übertragen werden können. Gelenke werden u. a. bei Zwei- und Dreigelenkbögen sowie bei Gelenkträgern, über mehrere Stützen (Auflager) durchlaufende Träger, die zur Aufhebung der statischen Unbestimmtheit durch Gelenke unterteilt sind (z. B. die Gerberträger) verwendet.
3) Botanik: bei Pflanzen Bezeichnung für krümmungsfähige Gewebebezirke mit spezieller anatomischer Struktur, an denen Bewegungen der angrenzenden Pflanzenteile möglich sind. Wachstumsgelenke sind Zonen noch streckungsfähigen Gewebes inmitten ausdifferenzierten Zellmaterials. Sie kommen z. B. in den Stängelknoten von Gräsern vor und ermöglichen durch lichtbedingtes einseitiges Streckungswachstum ein Wiederaufrichten zu Boden gedrückter Halme. Bei den Spannungsgelenken besteht das Gelenk aus einem Gewebewulst (Gelenkpolster, Blattpolster, Blattkissen, Pulvini) an der Basis von Blattstielen (Bohne, Mimose) oder Blattfiedern (Mimose). Auf bestimmte Reize (z. B. Berührungsreiz beim Mimosenblatt, Helligkeitsunterschied bei den Schlafbewegungen der Bohnenprimärblätter) ändert sich der osmotische Druck in den Zellvakuolen, wodurch Hebung oder Senkung der Blätter oder Blattfiedern erfolgt.
4) Maschinenbau: nichtstarre Verbindung zwischen zwei Maschinenteilen oder Getriebegliedern (Elementenpaar), die eine gegenseitige ebene oder räumliche Bewegung ermöglichen. Zu den wichtigsten Bauformen gehören Dreh-, Schub- und Schraubgelenk (niedere Elementenpaare, Berührung der Teile in Flächen) sowie Kugel-, Kurven- und Kreuzgelenk (höhere Elementenpaare, Berührung in Linien oder Punkten).
Beim Drehgelenk (z. B. Achsen- oder Gabelgelenk) wird die Verbindung durch Bohrung und Welle (z. B. zylindrische Bolzen) hergestellt, die nur eine ebene Bewegung der Teile zulassen. Das Schubgelenk aus Voll- und Hohlprisma ermöglicht eine Schiebung, das Schraubgelenk aus Schraube und Mutter eine Schraubung der Elemententeile gegeneinander. Beim Kugelgelenk greift das kugelige Ende des einen Teils in die hohlkugelförmige Pfanne des anderen Teils ein, wodurch ein Schwingen nach allen Richtungen ermöglicht wird. Beim Kurvengelenk (Wälzgelenk) rollen oder gleiten die Elemententeile aufeinander ab (z. B. Gleichlaufgelenk). Verbindet man zwei mit ihren Schenkeln senkrecht aufeinander stehende Gabelgelenke durch ein kreuzförmiges Mittelstück oder durch einen mit Zapfen versehenen Ring, so entsteht das Kreuzgelenk (Kardangelenk), das eine Bewegung in zwei senkrecht aufeinander stehenden Ebenen gestattet.
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Ge|lẹnk, das; -[e]s, -e [mhd. gelenke = Taille, zu mhd. lanke, ahd. (h)lanka = Hüfte, Lende, Weiche, eigtl. = Biegung am Körper, biegsamer Teil]: a) (Anat.) bewegliche Verbindung zwischen Knochen: ein schwaches G.; im Alter bekommt man steife -e; Hände mit langen Fingern und knotigen -en legten die Blockflöte ... in das ... Futteral (Plievier, Stalingrad 283); es knackt in den -en; in den -en einknicken; b) (Bot.) polsterförmige Verdickung an Blattstielen od. Stängeln, die eine hebende od. senkende Bewegung des Blattes od. eines Teils des Stängels ermöglicht; c) (Technik) bewegliche Verbindung zwischen Maschinenteilen od. Teilen eines technischen Gerätes, einer technischen Vorrichtung: ein G. ölen; legte ... Tempo vor, dass der Karren in allen -en ächzte (Kirst, 08/15, 355); Darüber hinaus sollten nicht nur die Fahrer von Honda-Maschinen ... prüfen ..., ob das G. dieses Ständers gefettet ... ist (ADAC-Motorwelt 11, 1986, 8).
Universal-Lexikon. 2012.