Jẹntzsch,
Bernd, Schriftsteller, * Plauen 27. 1. 1940; 1965-74 Verlagslektor und Übersetzer in Berlin (Ost); 1967 initiierte er das »Poesiealbum«, das in hoher Auflage monatlich erschien und ein wichtiges Forum für internationale moderne Lyrik in der DDR wurde. 1976-86 lebte Jentzsch (als Folge des Protests gegen die Ausbürgerung von W. Biermann) in der Schweiz, dann in der Bundesrepublik Deutschland; seit 1992 (Gründungs-)Direktor des »Deutschen Literaturinstituts Leipzig«, der Nachfolgeeinrichtung des »Instituts für Literatur J. R. Becher«. Jentzsch schreibt Gedichte (»Alphabet des Morgens«, 1961), in denen er in leisen Tönen unter symbolischer Verwendung von Naturmotiven gegenwärtige Gefährdungen des Menschen darstellt, auch poetisch-märchenhafte Erzählungen (»Jungfer im Grünen«, 1973; »Ratsch und ade!«, 1975).
Prosa, Essays: Schreiben als strafbare Handlung (1985); Die alte Lust, sich aufzubäumen. Lesebuch (1992); Flöze. Schriften und Archive 1954-1992 (1993).
Kinderbuch: Vorgestern hat unser Hahn gewalzert (1978).
Universal-Lexikon. 2012.