Akademik

Jawlensky
Jawlẹnsky,
 
Jawlẹnskij, Alexej von, russischer Maler, * Torschok (bei Twer) 26. 3. 1864, ✝ Wiesbaden 15. 3. 1941; gab nach dem Studium der Malerei in Petersburg (u. a. bei I. Repin) die Offizierslaufbahn auf und zog mit Marianne von Werefkin nach München, wo er mit W. Kandinsky zusammentraf und mit der Künstlergruppe Blauer Reiter zusammenarbeitete. Ab 1914 lebte er in der Schweiz, ab 1921 in Wiesbaden. 1924 gründete er mit Kandinsky, P. Klee und L. Feininger die Gruppe »Die Blauen Vier« und veranstaltete mit ihnen Ausstellungen in Deutschland und den USA. 1937 wurde Jawlensky von den Nationalsozialisten verfemt. - Anfänglich vom Fauvismus beeinflusst, malte Jawlensky Porträts, Stillleben und Landschaften in intensiver, leuchtender Farbgebung. In den 20er-Jahren ging er zu gebrochenen Farben und zu einem konstruktivistischen Bildaufbau über, v. a. in zum Teil bis zur Grenze der Abstraktion reduzierten Gesichtern, die er ab 1934 »Meditationen« nennt. Eine arthritische Erkrankung nötigte ihn, sich ab 1929 auf kleine Formate zu beschränken.
 
Werke: Stilleben mit blauer Kanne und Figur (1908; Köln, Museum Ludwig); Dame mit Fächer (1909; Wiesbaden, Museum); Der Buckel (1911; Privatsammlung); Strenger Winter (1916; Basel, Kunstmuseum); Dornenkrone (1918; Privatsammlung); Inneres Schauen (1928; Düsseldorf, Privatsammlung); Abstrakter Kopf, Andante (1933; London, Privatsammlung); Große Meditation (1937; Hagen, Städtisches Karl-Ernst-Osthaus-Museum).
 
Literatur:
 
A. J., Köpfe, Gesichter, Meditationen, hg. v. C. Weiler (1970);
 Jürgen Schultze: A. J. (1970);
 
A. J., bearb. v. A. Zweite, Ausst.-Kat. (1983);
 M. Jawlensky u. a.: A. v. J. Catalogue raisonné, 3 Bde. (München 1991-93);
 Die Metamorphosen der Bilder, bearb. v. D. Elger, Ausst.-Kat. Sprengel-Museum Hannover (1992);
 
A. v. J. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, bearb. v. H. Eichhorn, Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen, Ausst.-Kat. (1994).

Universal-Lexikon. 2012.