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Jakob von Vitry
Jakob von Vitry
 
[-'tri], mittellateinischer Chronist und Prediger, * bei Reims 1160/70, ✝ Rom 1. 5. 1240; war Magister in Paris, seit 1211 Augustinerchorherr in Oignies bei Namur, predigte den Kreuzzug gegen Albigenser und Muslime, wurde 1216 Bischof von Akko, nahm 1218-21 am Kampf um Damiette (Ägypten) teil, geleitete 1225 Isabella von Brienne, die Braut Kaiser Friedrichs II., von Jerusalem nach Italien und wirkte ab 1228 als Kardinalbischof von Tusculum an der Kurie. Seine historischen Werke (Biographie der Mystikerin Maria von Oignies; Geschichte der Kreuzzüge und des Abendlands in der »Historia orientalis« und »Historia occidentalis«; sieben persönliche Briefe 1216-21) sind wertvolle Zeitzeugnisse; mit über 400 unterhaltsamen Exempla in vier Predigtsammlungen trug er wirksam zur Verbreitung dieser Erzählgattung bei.
 
Literatur:
 
J. von Vitry, in: Tusculum-Lex. griech. u. lat. Autoren des Altertums u. des MA., hg. v. W. Buchwald (u. a. 31982; Verz. der Ausgaben).

Universal-Lexikon. 2012.