Insẹktenstiche,
Medizin: bei normaler Reaktion in der Regel harmlose örtliche Hautveränderungen als Folge eines Stiches v. a. von Stechmücken, Stechfliegen, Läusen, Flöhen und Wanzen; sie bestehen meist in juckenden, auch schmerzenden Hautschwellungen, die bald wieder abklingen; jedoch können Insektenstiche durch die Übertragung von Krankheitserregern auch gefährlich werden (überwiegend in den Tropen, v. a. bei der Malaria- und Gelbfiebermücke). Die Stiche von Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln (selten), die durch Toxine und Allergene wirken, führen selten zu einer Infektion, da die Gifte bakteriostatische Eigenschaften besitzen. Die Wirkung des Bienengifts hängt v. a. von der Empfindlichkeit des Organismus und der Lage der Einstichstelle ab. Normalerweise beschränkt sie sich auf Rötung, Quaddelbildung und schmerzhafte Schwellungen an der Einstichstelle. Gefährlich können im Einzelfall Stiche in die Lymph- oder Blutbahn des Kopfes bei Kleinkindern sein; mit einer bedrohlichen toxischen Reaktion (Übelkeit, Schwindel, Blutdruckabfall, Gefahr des Nierenversagens und Schock durch Hämolyse und Zerfall von Muskelzellen) ist in der Regel bei Kindern erst nach 30-40 Stichen, bei Erwachsenen nach der doppelten Anzahl zu rechnen. Eine besondere Toxizität von Hornissenstichen ist nicht erwiesen; die Giftwirkung mediterraner Skorpione ist ähnlich (anders bei tropischen Arten).
Zu bedrohlichen Komplikationen kann es durch Stiche in die Mundhöhle infolge eines hierdurch ausgelösten Kehlkopfödems mit Erstickungsgefahr kommen und bei Personen mit einer Insektengiftallergie, bei denen je nach Heftigkeit der Reaktion ausgedehnte Schwellungen, Nesselsucht, Kehlkopfödeme oder ein anaphylaktischer Schock auftreten. Bei Letzteren ist nach exakter Diagnostik eine Hypersensibilisierung durch Injektion der Allergene in steigender Dosierung über etwa drei Jahre durchzuführen.
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Universal-Lexikon. 2012.