IMRO,
Abkürzung für Innere Makedonische Revolutionäre Organisation, Untergrundbewegung in Makedonien, gegründet 1893 in Saloniki (u. a. von G. Delčev) als »Makedonische Revolutionäre Organisation zur Befreiung von der Herrschaft des Osmanischen Reiches«; mehrfach umbenannt. Für den Bandenkampf militärisch organisiert, kämpfte sie, nach 1918 mit bulgarischer Unterstützung, für die Herauslösung Makedoniens aus dem jugoslawischen Staat und die Eingliederung einer autonomen makedonischen Republik in eine Balkanföderation. Bis zur Auflösung am 12. 6. 1934 sollen Angehörige der IMRO etwa 2 800 geglückte Attentate gegen jugoslawische Einrichtungen ausgeführt haben. - Die 1990 als Innere Makedonische Revolutionäre Organisation - Demokratische Partei für die Makedonische Nationale Einheit (Abkürzung IMRO-DPMNE, makedonisch VMRO-DPMNE) wiedergegründete IMRO, die nun für die nationale Einheit des jugoslawischen, bulgarischen und griechischen Makedoniens (in einer Balkan-Föderation) eintrat, wurde bei den ersten freien Parlamentswahlen im zunehmend unabhängigen Makedonien am 11./25. 11. sowie 9. 12. 1990 zwar stärkste Partei (37 von 120 Mandaten), beteiligte sich aber nicht an der Bildung der Regierung und ging in die Opposition. In der Folge zunehmend nationalistischer ausgerichtet sowie eine irredentistische Politik gegenüber Griechenland vertretend, betrieb sie bei den zweiten freien Wahlen vom 16./30. 10. 1994 Wahlboykott. Nach den Parlamentswahlen vom 18. 10./1. 11. 1998 wurde die IMRO stärkste Partei und übernahm, zunächst in Allianz mit der Demokratischen Alternative (DA; bis Dezember 1999), unter L. Georgievski (IMRO) die Regierung; am 5. 12. 1999 wurde B. Trajkovski (als Kandidat der IMRO) zum Staatspräsidenten gewählt.
S. Troebst: Mussolini, Makedonien u. die Mächte 1922-1930 (1987).
Universal-Lexikon. 2012.