Hofmann von Hofmannswạldau,
Christian, Schriftsteller, * Breslau 25. 12. 1616, ✝ ebenda 18. 4. 1679; nach Besuch von Gymnasien in Breslau und Danzig (hier von M. Opitz beeinflusst und gefördert) juristisches Studium in Leiden, Reisen nach England, Frankreich und Italien; Ratsherr in Breslau, 1657 kaiserlicher Rat, 1677 Präsident des Ratskollegiums. Hofmann von Hofmannswaldau schrieb v. a. weltliche und geistliche Lieder, Oden, Heldenbriefe (nach dem Vorbild Ovids) und galante Lieder; er gilt als Haupt der so genannten 2. schlesischen Dichterschule und als Wegbereiter des Manierismus in Deutschland; die artistische Überfeinerung, das Pathos und der sprachliche Schwulst sowie die galante Frivolität der deutschen spätbarocken Literatur gehen stark auf seinen Einfluss zurück. Seine Lyrik ist geistreich pointiert und reich an verschlüsselter, blumiger Metaphorik, doch findet sich in einzelnen seiner Gedichte auch ein schlichter, volksnaher Ton.
Ausgaben: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. .. Benjamin Neukirchs Anthologie, herausgegeben von A. G. de Capua u. a., 5 Bände (1697-1705; Nachdruck 1961-81); Gesammelte Werke, herausgegeben von F. Heiduk, auf 5 Bände berechnet (1984 ff.).
Universal-Lexikon. 2012.