Heidenstam
['hɛi̯dənstam], Verner von, schwedischer Schriftsteller, * Olshammar (Verwaltungsbezirk Örebro) 6. 7. 1859, ✝ Övralid (Verwaltungsbezirk Östergötland) 20. 5. 1940; musste seine Ausbildung wegen eines Lungenleidens abbrechen und unternahm ausgedehnte Reisen, v. a. nach Südeuropa und in den Orient; in Rom Malerausbildung; in der Schweiz schloss Heidenstam Bekanntschaft mit A. Strindberg. 1887 kehrte er in die Heimat zurück. - Bedeutsam war seine Gründung des »Svenska Dagbladet«; er wurde Hauptvertreter der neuromantischen schwedischen Literatur. Seine künstlerischen Ziele sind in dem Essay »Renässans« (1889) formuliert. Der Roman »Hans Alienus« (1892; deutsch) ist ein autobiographisch gefärbtes visionäres Lebensbild eines Menschen auf der Suche nach Schönheit. Berühmt wurde v. a. der Novellenzyklus »Karolinerna« (1897/98, 2 Bände; deutsch unter dem Titel »Karl XII. und seine Krieger«). Zu den Hauptwerken Heidenstams gehört das geschichtliche Volkslesebuch »Svenskarna och deras hövdingar« (1908-10, 2 Bände; deutsch »Die Schweden und ihre Häuptlinge«). Er schuf spielerische, farbenfrohe Gedichte, jedoch auch Verse von verhaltener Traurigkeit (»Dikter«, 1895; deutsch »Gedichte«). 1916 erhielt Heidenstam den Nobelpreis für Literatur.
Weitere Werke: Lyrik: Vallfart och vandringsår (1888); Nya dikter (1915).
Romane: Endymion (1889; deutsch); Heliga Birgittas pilgrimsfärd (1901; deutsch Der heiligen Birgitta Pilgerfahrt); Folkungaträdet, 2 Bände (1905-07; deutsch Der Stamm der Folkunger).
Autobiographisches: När kastanjerna blommade (herausgegeben 1941; deutsch Als die Kastanien blühten).
Ausgabe: Samlade verk, herausgegeben von K. Bang u. a., 23 Bände (1943/44).
Universal-Lexikon. 2012.