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Havelland
Havelland
 
[-fəl-],
 
 1) Landschaft westlich von Berlin, in Bbg, im großen Havelbogen zwischen Oranienburg, Ferch, Wusterwitz und Havelberg. Besteht aus trockenen Stauch- und Grundmoränenplatten (u. a. Ländchen Glin, Ländchen Bellin), dazwischen liegen wasserreiche Niederungen im Bereich des Thorn-Eberswalder und des Warschau-Berliner Urstromtals. Das Havelland ist im Norden weithin vermoort, im Süden seenreich. Im Zentrum liegt das Havelländische Luch, am Nordrand das Rhinluch. Am Süd- und Westrand des Havellands, an der Havel, liegen die Städte Potsdam, Brandenburg an der Havel und Rathenow.
 
 2) Landkreis in Brandenburg, grenzt im Osten an Berlin, im Westen an Sachsen-Anhalt, 1 707 km2, 144 900 Einwohner; Kreisstadt ist Rathenow. Das Kreisgebiet umfasst zum großen Teil die Landschaft Havelland. Besonders im westlichen Kreisgebiet gibt es noch größere zusammenhängende Waldgebiete (v. a. Kiefernwälder) wie das Rathenower Wald- und Seengebiet und die Ribbecker Heide. Im Flachmoorgebiet Havelländische Luch setzte die jetzt intensive landwirtschaftliche Nutzung nach Trockenlegung und Entwässerung im 18. Jahrhundert ein; in dieser Zeit entstanden der Havelländischen Große Hauptkanal und der Rhinkanal. Um Nauen ist die Landwirtschaft auf die Versorgung Berlins mit Fleisch, Eiern, Obst und Gemüse ausgerichtet, außerdem werden Weizen und Zuckerrüben angebaut. Wichtigster Industriestandort ist die Kreisstadt Rathenow (Hafen an der Havel). Weitere Städte sind Premnitz, Falkensee, Ketzin, Friesack und Rhinow. - Der Landkreis Havelland wurde am 6. 12. 1993 aus den Landkreisen Nauen und Rathenow gebildet.
 

Universal-Lexikon. 2012.