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Halikarnassos
Halikarnạssos,
 
griechisch Halikarnassọs, antike Hafenstadt an der Südwestküste Kleinasiens, an der Stelle der heutigen türkischen Stadt Bodrum. Uralte Siedlung der Karer, seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. von Griechen, v. a. Dorern, besiedelt, Mitglied der dorischen Hexapolis (Doris). 540 v. Chr. fiel Halikarnassos an die Perser, 468 wurde es Mitglied des 1. Attischen Seebundes, kam dann wieder an die Perser, unter deren Oberherrschaft es 377-334 Hauptstadt eines karischen Fürstentums war; unter dem Satrapen Mausolos prunkvoll ausgebaut und befestigt. 334 wurde Halikarnassos von Alexander dem Großen erobert und zerstört. - Der Plan der Fürstenresidenz konnte neuerdings festgestellt werden. Die in ihrem Verlauf gesicherten Stadtmauern mit Osttor (Mylastor) und Westtor (Reste des Tripylon) umfassten 198 ha, die Festung Zephyron im Südosten lag vorgeschoben im Hafen (an seiner Stelle heute das mittelalterliche Johanniterkastell). Den Mittelpunkt bildete das Mausoleum (eines der sieben Weltwunder), dessen Fundamente und verschiedene Säulentrommeln sich am Ort befinden (die meisten Baureste und Skulpturen im Britischen Museum, London). Es lag auf einer großen Terrasse (105 × 240 m), auf der auch ein Stadion vermutet wird. An ihrer Nordseite verlief die dem heutigen Straßenzug entsprechende Hauptstraße in ostwestlicher Richtung. Weiter oberhalb lag eine weitere Terrasse (Marsheiligtum?). Das Straßensystem war rasterartig (hippodamisches System, Hippodamos). Ferner wurden u. a. Reste eines Theaters (3. Jahrhundert v. Chr.) und einer römischen kaiserzeitlichen Villa mit Mosaiken freigelegt.
 
Literatur:
 
K. Jeppesen u. a.: The Mausolleion at H., 2 Bde. (1981-86).
 

Universal-Lexikon. 2012.