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Blutung
Hämorrhagie (fachsprachlich)

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Blu|tung ['blu:tʊŋ], die; -, -en:
a) das Austreten von Blut aus einer Wunde o. Ä.:
innere, äußere Blutungen; eine Blutung zum Stehen bringen.
Zus.: Hirnblutung, Magenblutung.
b) Regelblutung, Menstruation:
eine regelmäßige Blutung; ihre Blutung war ausgeblieben.
Syn.: Periode.
Zus.: Regelblutung, Zwischenblutung.

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Blu|tung 〈f. 20; Med.〉
1. Austritt von Blut aus der Blutbahn; Sy Hämorrhagie
2. 〈meist Pl.〉 = Menstruation

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Blu|tung , die; -, -en:
a) Austreten von Blut aus einem Blutgefäß infolge krankhafter Veränderungen dieses Gefäßes od. einer Verletzung:
innere, äußere -en;
eine B. zum Stehen bringen;
b) Regelblutung, Menstruation:
eine unregelmäßige B.

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Blutung,
 
Hämorrhagie, der Austritt von Blut aus der Blutbahn; je nach Menge und Schnelligkeit unterscheidet man Bluttröpfeln, Blutfluss, bedrohliche Blutungen sowie Blutsturz (plötzliche Massenblutung).
 
Bei äußeren Blutungen ergießt sich Blut aus einer Wunde unmittelbar an die Körperoberfläche, bei inneren Blutungen wird es ins Körperinnere entleert. Blutungen aus Darm, Niere, Harnblase, Gebärmutter, Magen und Lungen werden nach außen durch Mastdarm, Harnröhre (Hämaturie), Scheide (Metrorrhagie), Speiseröhre, Nasen-Rachen-Raum (Bluterbrechen, Bluthusten, Nasenbluten) abgeleitet und gegebenenfalls sichtbar.
 
Nach der Entstehungsweise unterscheidet man Blutungen aus verletzten Gefäßwandstellen, Blutungen bei Wanderkrankungen (Arterienverkalkung, Aneurysma) und durch Annagung der Gefäßwände (Arrosion, bei Typhusgeschwüren, Lungentuberkulose, Magengeschwüren). Blutungen bei unverletzter Gefäßwand sind Folgen einer abnormen Durchlässigkeit der Gefäßwände oder einer krankhaften Zusammensetzung des Blutes (hämorrhagische Diathesen).
 
Stillstand von Blutungen tritt von selbst ein, wenn das blutende Gefäß durch Blutgerinnung und Gefäßverengung verschlossen wird oder der Blutdruck stark abgesunken ist (Blutstillung). - Das ins Gewebe ergossene Blut wird allmählich wieder aufgesaugt, der Blutfarbstoff (Hämoglobin) zu Gallenfarbstoff abgebaut, wodurch die vorübergehende bläulich gelbliche Verfärbung entsteht.
 
Es gibt punktförmige Blutungen in die Oberhaut (Petechien), Durchsetzung des Unterhautzellgewebes mit Blut (Sugillation, Blutunterlaufung) und die umschriebene Blutansammlung (Bluterguss). Durch Blutungen in das Gewebe der inneren Organe kann deren Tätigkeit beeinträchtigt werden; das gilt v. a. für Gehirnblutung (Schlaganfall).
 
Nach der Art der blutenden Gefäße unterscheidet man: kapillare Blutung mit tropfenweisem Blutaustritt und venöse Blutung, bei denen das Blut gleichmäßig und dunkelrot (Gefahr der Luftembolie) fließt. Bei arterieller Blutung spritzt das Blut in stoßweisem Strahl. Bei Verletzung einer großen Arterie kann der Mensch in Minuten verbluten. Die Größe des Blutverlustes, den ein Mensch vertragen kann, ist individuell verschieden. Plötzliche starke Blutverluste sind gefährlicher als langsam eintretende. Ein einmaliger größerer Blutverlust wird aber rascher von den Blut bildenden Organen (Knochenmark) ersetzt als immer wiederkehrende kleinere Verluste. Der Verlust von 1 Liter Blut bewirkt bei Erwachsenen bereits einen Schock mit Zeichen wie Blasswerden, »Spitzwerden« der Nase, kaltem Schweiß, kleinem, raschem Puls, Gähnen, Unruhe, Atemnot. Der Verlust von 2-3 Liter Blut führt zu raschem Tod unter Zeichen von Herzschwäche. Lang anhaltende, kleine Blutungen führen zu Blutarmut (Blutungsanämie).
 
Blutungen bei Frauen gehören zum physiologischen (natürlichen) Geschehen, wenn es sich um Menstruationen handelt. Sie können auch Zeichen von krankhaften Veränderungen sein (Extrauteringravidität, Menorrhagie).

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Blu|tung, die; -, -en: a) Austreten von Blut aus einem Blutgefäß infolge krankhafter Veränderungen dieses Gefäßes od. einer Verletzung: innere, äußere -en; eine B. zum Stehen bringen; b) Regelblutung, Menstruation: eine unregelmäßige B.; ihre B. war ausgeblieben.

Universal-Lexikon. 2012.