Gumiljọw,
Gumilev [-'ljɔf], Nikolaj Stepanowitsch, russischer Lyriker, * Kronstadt 15. 4. 1886, ✝ Petrograd (heute Sankt Petersburg) 24. 8. 1921; 1910-18 Ȋ mit Anna Achmatowa; unternahm als Student weite Reisen (Paris, Italien, Orient, Afrika); Soldat im Ersten Weltkrieg, wurde im Bürgerkrieg wegen Verdachts der Teilnahme an »konterrevolutionären Aktionen« erschossen. Gumiljow war Mitbegründer, Theoretiker und einer der bedeutendsten Dichter der Akmeisten, deren Zeitschrift »Apollon« er 1909-17 leitete. Seine Lyrik bevorzugt exotische, legendäre und heroische Motive, ist reich an verstechnischen Feinheiten und zeichnet sich - besonders in den reifen, vom anfänglichen Einfluss des Symbolismus gelösten und dem Programm der Akmeisten verpflichteten Gedichtsammlungen - durch Klarheit des Aufbaus und Fülle der Bilder aus.
Werke: Gedichtsammlungen: Put' konkvistadorov (1905; deutsch Der Weg der Konquistadoren); Kolčan (1916); Koster (1918); Šater (1921); Ognennyj stolp (1921).
Ausgabe: Sobranie sočinenij, 4 Bände (1962-68).
Universal-Lexikon. 2012.