Guimarães
[gima'rãiʃ], Industriestadt in Nordportugal, Distrikt Braga, 22 100 Einwohner; Textil- und Bekleidungs-, ferner Eisen und Gummi verarbeitende Industrie; Technisches Institut der Universität Braga.
Zum Schutz eines wohl 960 gegründeten Klosters wurde auf einem Hügel die Burg mit Wehrturm (10. Jahrhundert), Umfassungsmauern und Ecktürmen (um 1100) erbaut, außerhalb, am Burghügelhang, die romanische Kapelle São Miguel (1105); gotischer Palast der Herzöge von Bragança (15. Jahrhundert) mit Innenausstattung des 16.-18. Jahrhunderts; vor der Kirche Nossa Senhora da Oliveira (12.-16. Jahrhundert) kleine gotische Siegeshalle (nach dem Sieg über die Mauren 1342 errichtet); im anschließenden Kreuzgang das Museu de Alberto Sampaio (Skulpturen- und Gemäldesammlung); im ehemaligen Dominikanerkloster (13. Jahrhundert) das Museu Martins Sarmento (prähistorische Funde, v. a. die skulptierte Tür eines keltiberischen Verbrennungsofens für den Totenkult); ehemaliges Rathaus im Emanuelstil (16. Jahrhundert); Kirche São Francisco (14. Jahrhundert, im Chor Azulejos); Kirche Santos Passos (1769). Das historische Zentrum gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Guimarães, im 4. Jahrhundert gegründet, wurde im 12. Jahrhundert die erste Hauptstadt Portugals.
Die Burg ist Geburtsort des ersten portugiesischen Königs, Alfons I.
Guimarães
[gima'rãis], Bernardo Joaquim da Sịlva, brasilianischer Schriftsteller, * Ouro Preto 15. 8. 1825, ✝ ebenda 10. 3. 1884; einer der Begründer des romantischen regionalistischen Romans in Brasilien; auch Lyriker.
Werke: Lyrik: Cantos da solidão (1852); Poesias (1865).
Romane: O ermitão de Muquém (1865); O seminarista (1872); A escrava Isaura (1875; deutsch Die Sklavin Isaura); Mauricio (1877).
Universal-Lexikon. 2012.