Großkolụmbi|en,
von S. Bolívar durch die Vereinigung ehemaliger spanischer Gebiete im Nordwesten Südamerikas gebildete Republik. Ihre Gründung wurde 1819 auf dem Kongress von Angostura (heute Ciudad Bolívar) beschlossen; neben Venezuela sollten ihr die noch zu befreienden Gebiete von Neugranada und Ecuador angehören. 1821, nach der Eroberung Neugranadas und dem Beitritt Panamas, wurde auf dem Kongress von Cúcuta eine Verfassung verabschiedet, die einen Zentralstaat und die Gewährung von Bürgerrechten vorsah; Präsident wurde Bolívar. 1822 wurde Ecuador von Guayaquil aus erobert und Großkolumbien angegliedert; auch Peru wurde auf Initiative Bolívars 1827 kurzzeitig Mitglied. Großkolumbien zerfiel bald aufgrund persönlicher Rivalitäten der Regionalpolitiker und des Misstrauens der Regionen gegenüber dem Zentralstaat. 1829 fielen Venezuela und Ecuador ab; 1830 trat Bolívar zurück. Die restlichen Gebiete Großkolumbiens bildeten die Republik Neugranada, das spätere Kolumbien.
J. Lynch: The Spanish American revolutions, 1808-1826 (London 1973);
H.-J. König: Bildung u. Auflösung der Rep. G. (1819-1830), in: Integration in Lateinamerika, hg. v. D. Benecke u. a. (1980).
Universal-Lexikon. 2012.