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Grimani
Grimani,
 
venezianische Adelsfamilie, die v. a. im 15. und 16. Jahrhundert zu Einfluss und Ansehen kam und mehrere Dogen und Patriarchen stellte. Bedeutende Vertreter:
 
 1) Antonio, Doge (seit 1521), * 1436, ✝ Venedig 7. 5. 1523; verlor 1499 im 3. Türkenkrieg Venedigs als Generalkapitän der venezianischen Flotte Lepanto an Sultan Bajasid II., wurde deshalb bis 1509 verbannt (er ging nach Rom), 1521 zurückgerufen und zum Dogen gewählt.
 
 2) Domenico, Patriarch von Aquileja (1497-1517), * Venedig 22. 2. 1461, ✝ Rom 27. 8. 1523; Mäzen und Gelehrter, erwarb das »Breviarium Grimani«, eine niederländische Prachthandschrift vom Ende des 15. Jahrhunderts, die er seiner Vaterstadt schenkte (Biblioteca di San Marco).
 
 3) Pietro, Doge (seit 1741), * 1677, ✝ Venedig 7. 3. 1752; bekleidete verschiedene Ämter der inneren Verwaltung und übernahm mehrfach diplomatische Aufträge. Als Doge sicherte er die Neutralitätsposition Venedigs im Österreichen Erbfolgekrieg.
 
 4) Vincenzo, Diplomat, Kardinal (seit 1697), Vizekönig von Neapel (seit 1708), * Venedig 1655, ✝ Neapel 19. 9. 1710; vermittelte 1690 den Beitritt Savoyens zur 1689 geschlossenen Wiener Großen Allianz zwischen Kaiser Leopold I. und den Generalstaaten und wurde nach der Eroberung des Königreichs Neapel im Spanischen Erbfolgekrieg dort zum Vizekönig ernannt. Er förderte A. Scarlatti und die Oper Neapels.

Universal-Lexikon. 2012.