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Glareanus
Glareanus,
 
Henricus, eigentlich Heinrich Loriti, schweizerischer Humanist und Musiktheoretiker, * Mollis (Kanton Glarus) Juni 1488, ✝ Freiburg im Breisgau 28. 3. 1563; von Kaiser Maximilian I. in Köln zum Poeta laureatus gekrönt, lehrte seit 1514 in Basel Latein und Griechisch, ging 1529 nach Freiburg, wo er als Professor über antike Literatur las. Mit M. Rota gab er 1546 die Werke des Boethius heraus. - Bedeutend für die Geschichte der Musiktheorie ist das um 1519-39 geschriebene, 1547 gedruckte »Dodekachordon«, in dem er, an Boethius und F. Gaffori anknüpfend, die musiktheoretischen Kenntnisse seiner Zeit zusammenfasste. Glareanus fügte den acht Kirchentonarten vier weitere (auf c und a, Vorläufer des modernen Dur und Moll) hinzu.
 
Ausgabe: Das Epos vom Heldenkampf bei Näfels und andere ungedruckte Gedichte, herausgegeben von K. Müller u. a., in: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus, Band 53 (Glarus 1949).
 
Literatur:
 
O. F. Fritzsche: Glarean, sein Leben u. seine Schr. (Frauenfeld 1890);
 C. A. Miller: The Dodecachordon. Its origins and influence on Renaissance music, in: Musica Disciplina, Jg. 15 (Rom 1961).

Universal-Lexikon. 2012.