Akademik

Gibbs
Gịbbs
 
[englisch gɪbz],
 
 1) James, schottischer Baumeister, * Aberdeen 23. 12. 1682, ✝ London 5. 8. 1754; ausgebildet in Rom bei C. Fontana. Gibbs verband in seinen Bauten italienische Architekturformen (besonders A. Palladios) mit nationalen Stilelementen (v. a. C. Wrens). Seine Schriften wurden richtungweisend für Architekten in Großbritannien und Amerika.
 
Werke: Saint-Martin-in-the-Fields in London (1722-26); Senate House in Cambridge (1722-26); Radcliffe Camera in Oxford (1737-49).
 
Schriften: Book of architecture (1728); Rules for drawing the several parts of architecture (1732).
 
Literatur:
 
T. Friedman: J. G. (New Haven, Conn., 1984).
 
 2) Josiah Willard, amerikanischer Mathematiker und Physiker, * New Haven (Conneticut) 11. 2. 1839, ✝ ebenda 28. 4. 1903; wirkte seit 1871 als Professor für mathematische Physik am Yale College in New Haven. Gibbs gehört zu den Begründern der modernen Thermodynamik (u. a. Einführung verschiedener thermodynamischer Funktionen und der für sie geltenden Gleichungen) sowie der statistischen Mechanik. Weitere Untersuchungen galten der Theorie des chemischen Gleichgewichts. Er schuf den Begriff der Phase und stellte 1876 die gibbssche Phasenregel auf. In der Mathematik lieferte Gibbs Beiträge zur Theorie der Fourier-Reihen. Aus der hamiltonschen Quaternionentheorie und der graßmannschen Ausdehnungslehre entwickelte er die Vektoranalysis, die durch ihn Eingang in die theoretische Physik fand.
 
Werk: Elementary principles in statistical mechanics. .. (1902; deutsch Elementare Grundlagen der statistischen Mechanik. ..).
 
Ausgaben: The collected works, herausgegeben von W. R. Longley u. a., 2 Bände (Neuausgabe 1957); The scientific papers, 2 Bände (Neuausgabe 1906, Nachdruck 1993-94).
 
Literatur:
 
L. P. Wheeler: J. W. G. The history of a great mind (Neuausg. New Haven, Conn., 1962, Nachdr. Hamden, Conn., 1970);
 R. J. Seeger: J. W. G. (Oxford 1974).
 
 3) Sir (seit 1920) Philip Hamilton, englischer Schriftsteller, * London 1. 5. 1877, ✝ Shamley Green (County Surrey) 10. 3. 1962; literarischer Redakteur, u. a. bei »Daily Mail«, »Daily Chronicle« und »Tribune«; Sonderkorrespondent im Ersten Weltkrieg. Mehrere seiner Romane entstanden aufgrund seiner Kriegseindrücke (u. a. »Realities of war«, 1920) oder behandeln zeitpolitische Fragen.
 
Weitere Werke: Romane: The middle of the road (1922; deutsch Zwischen Ja und Nein); Unchanging quest (1925; deutsch Ewiges Suchen); The cross of peace (1933); Blood relations (1935; deutsch Verwandte Welten); The healing touch (1957; deutsch Begnadete Hände); One of the crowd (1959); The wheel of fortune (1960).
 
Essay: England speaks (1935; deutsch England spricht).

Universal-Lexikon. 2012.