Akademik

Gengenbach
I
Gẹngenbach,
 
Stadt im Ortenaukreis, Baden-Württemberg, im Kinzigtal, 173 m über dem Meeresspiegel, 10 750 Einwohner; Außenstelle der Fachhochschule Offenburg; Heimatmuseum mit reichsstädtischen Sammlungen; Polstermöbelfabrik, Papierindustrie, Fremdenverkehr.
 
Stadtbild:
 
Das Stadtbild trägt noch Züge des 18. Jahrhunderts (Fachwerkhäuser); vom Mauergürtel haben sich das Kinzigtor (14. Jahrhundert) und das Haigeracher Tor (im Kern 13. Jahrhundert) erhalten. Die katholische Pfarrkirche Santa Maria, die ehemalige Klosterkirche der Abtei aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts, wurde nach dem Schema der Hirsauer Bauschule errichtet, Barockturm (1714-16); Klostergebäude (1693-1703) von F. Beer; frühklassizistisches Rathaus (1784).
 
Geschichte:
 
Gengenbach, durch die um 727 gegründete Benediktinerabtei entstanden, erhielt 1230 Stadtrecht. 1360 wurde es Reichsstadt und erlebte danach seine Blütezeit. Reichsstadt und Reichsabtei wurden 1803 mediatisiert und kamen an Baden.
 
II
Gẹngenbach,
 
Pamphilus, schweizerischer Dichter und Buchdrucker, * Basel um 1480, ✝ ebenda 1525/26; lebte seit etwa 1503 in Basel als selbstständiger Buchdrucker; Anhänger der Reformation. Bekannt machten ihn moraldidaktische und zeitkritische Fastnachtsspiele, die meist aus einer gespielten Bilderfolge und dazu gesprochenem Beitext bestehen.
 
Werke: Disz ist die Gouchmat (1516); Die zehen allter diser wellt (1516); Der Nollhart (1517).
 
Ausgabe: Werke, herausgegeben von K. Goedeke (1856, Nachdruck 1966).
 
Literatur:
 
K. Lendi: Der Dichter P. G. (Bern 1926, Nachdr. Nendeln 1970).
 

Universal-Lexikon. 2012.