Geithain,
Stadt im Landkreis Leipziger Land, Sachsen, 230 m über dem Meeresspiegel, im Süden der Leipziger Tieflandsbucht, 7 300 Einwohner; Herstellung von Emailgeschirr, Musikelektronik, Ziegelwerke.
Spätgotische Stadtkirche Sankt Nikolai, ein dreischiffiges Hallenlanghaus (begonnen 1504; Deckenmalereien von 1594/95) mit spätromanischem zweitürmigen Westbau und gotischem Chor (14. Jahrhundert); spätgotisches Pfarrhaus (Anfang 16. Jahrhundert) mit Zellengewölbe und Malereien (1562); Marienkirche (12. Jahrhundert-1467; Schnitzaltäre und -chorgestühl); Reste der Stadtmauer mit Stadttor.
Geithain, um 1180 als Waldhufendorf gegründet, entwickelte sich in Anlehnung an eine wohl nur wenig später angelegte, jedoch erst 1350 genannte Burg zu einer Kaufmannssiedlung, die 1209 als Stadt (Civitas) bezeugt ist. Ihre Befestigungsanlagen (Mauer, Graben) umzogen den Markt und Teile des Dorfes. Ein Rat ist erstmals 1335 bezeugt. Bis um 1870 prägten Leinen- (seit dem 16. Jahrhundert) und Barchentweberei (seit dem 18. Jahrhundert) das wirtschaftliche Leben der Stadt. 1952-94 war Geithain Verwaltungssitz des ehemaligen Kreises Geithain
Universal-Lexikon. 2012.