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Friedrich von Hausen
Friedrich von Hausen,
 
mittelhochdeutscher Dichter der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. In der Großen Heidelberger und in der Stuttgarter Liederhandschrift sind unter seinem Namen 53 Strophen überliefert, in denen zum ersten Mal in der deutschen Lyrik (neben Heinrich von Veldeke) das Thema der hohen Minne (Minne) voll entfaltet wird; in den Kreuzliedern ist der Widerstreit zwischen Gottes- und Frauenminne gestaltet. Friedrich gilt als der bedeutendste Vertreter des durch provenzalische Einflüsse gekennzeichneten rheinischen Minnesangs im Umkreis des Stauferhofs. Er wird mit dem rheinfränkischen Ministerialen dieses Namens identifiziert, der erstmals 1171 im Dienst des Mainzer Erzbischofs urkundlich bezeugt ist, dann u. a. 1187 im Gefolge Kaiser Friedrichs I. Barbarossa, und der als Teilnehmer am 3. Kreuzzug am 6. 5. 1190 bei Philomelion (heute Akşehir) in Kleinasien fiel.
 
Ausgaben: Friderich von Husen. Introduction, text, commentary and glossary, herausgegeben von D. G. Mowatt (1971); Lieder. Mittelhochdeutsch/neuhochdeutsch, herausgegeben von G. Schweikle (1984); Des Minnesangs Frühling, bearbeitet von H. Moser u. a., Band 1 (381988).
 
Literatur:
 
H. Brinkmann: F. von H. (1948);
 F. Maurer: Dichtung u. Sprache des MA. (Bern 21971).

Universal-Lexikon. 2012.