Freie Bühne,
Theaterverein, von M. Harden, T. Wolff, den Brüdern Hart, P. Schlenther, O. Brahm, der bis 1893 die Leitung übernahm, u. a. 1889 in Berlin nach dem Vorbild von A. Antoines »Théâtre libre« gegründet. In geschlossenen Vorstellungen wurden v. a. (meist durch Zensur verbotene) naturalistische Dramen (G. Hauptmann, A. Holz, J. Schlaf, M. Halbe) sowie Werke von H. Ibsen u. a. aufgeführt. 1895 wurden die geschlossenen Vorstellungen der Freien Bühne verboten. Die von Brahm in diesem Rahmen seit 1890 herausgegebene Zeitschrift »Freie Bühne für modernes Leben« wurde später als »Neue Rundschau« fortgesetzt. Die Gründung der Freien Bühne leitete die naturalistische Theaterbewegung ein und beförderte die realistische Schauspielkunst. Ähnliche Vereine entstanden 1894 in München (der von E. von Wolzogen geleitete »Akademisch-dramatische Verein«) und in Leipzig 1895 (»Litterarische Gesellschaft«). Eine Parallelgründung war die Berliner »Freie Volksbühne« (seit 1890, Volksbühne).
G. Schley: Die F. B. in Berlin (1967).
Universal-Lexikon. 2012.